Behandlung von Prostatakrebs – Empfehlen Ärzte die richtige Therapie?

PREFERE-Studie sucht bestmögliche Behandlungsmethode bei bestimmten Frühformen des Prostatakrebses

Bonn, den 12. Juni 2014 – Welche Therapie eignet sich am besten zur Behandlung von Prostatakrebs im Frühstadium? Das kann nicht eindeutig beantwortet werden. Die seit 2013 laufende PREFERE-Studie soll nun Klarheit schaffen. Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS) hat in diesem Zusammenhang Urologen zur Teilnahme an der Untersuchung aufgefordert. „Wir wünschen uns sehr, dass die Fachärzte mitmachen, Betroffene informieren und ihnen die Möglichkeit bieten sich an der Studie zu beteiligen“, erklärte der stellvertretende BPS-Vorstandsvorsitzende Paul Enders am Donnerstag in Bonn.

Die Studie wird von der Deutschen Krebshilfe und den gesetzlichen und privaten Krankenkassen mit rund 25 Millionen Euro gefördert. Die Deutschen Gesellschaften für Urologie und Radioonkologie, der Berufsverband Deutscher Urologen und der BPS sind ebenfalls beteiligt. Die Teilnahme bringt viele Vorteile für Patienten und Ärzte: Die Behandlung findet in zertifizierten Zentren und mit einer Nachbetreuung von mindestens 13 Jahren statt. Jeder Patient ist aktives Mitglied des Studienteams, dort kann er mögliche Nebenwirkungen oder Komplikationen umgehend besprechen. Die behandelnden Urologen und Strahlentherapeuten arbeiten zudem eng mit dem Studienzentrum zusammen.

Die PREFERE-Studie vergleicht die Ergebnisse der Operation zur Entfernung der Prostata (Radikale Prostatektomie), der Strahlentherapie von außen, von innen (Brachytherapie = implantierte Strahlenquellen) und einer Aktiven Überwachung (Active Surveillance). Sie verfolgt das Ziel, die größtmögliche Datensicherheit für alle Therapieoptionen im frühen Stadium der Erkrankung zu erzeugen und somit eine bessere Empfehlungssicherheit für den behandelnden Urologen zu schaffen. „Um die Ergebnisse wissenschaftlich bewerten zu können, ist die Studie bis zum Jahr 2030 ausgelegt. Das ist in dieser Form einzigartig“, ergänzte Enders.

„Die besten Therapien wissenschaftlich nachzuweisen und Patienten zu empfehlen, ist eine ärztliche Verantwortung. Hierfür ist die PREFERE-Studie das zurzeit beste Mittel der Wahl. Gleichzeitig ist die Untersuchung eine qualitativ hochwertige Behandlungsstrategie. Wir appellieren an die Fachärzte, im Sinne der künftigen Generationen die Studie zu unterstützen und verantwortlich mitzutragen“, so der gesundheitspolitische Sprecher des BPS, Jens-Peter Zacharias. In den kommenden Wochen sind weitere Informationsveranstaltungen zur Studie geplant, der BPS wird beteiligt sein. Weitere Informationen zur PREFERE-Studie sind auf den Internetseiten www.prefere.de abrufbar. (Brigitte Papayannakis)
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Über den BPS:
Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. (BPS) wurde im Jahr 2000 von 18 Prostatakrebs-Selbsthilfegruppen gegründet und hat seinen Sitz im Haus der Krebs-Selbsthilfe in Bonn. Mittlerweile gehören 240 Selbsthilfegruppen dem BPS an. Der gemeinnützige Verein steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Krebshilfe und ist europaweit die größte und weltweit die zweitgrößte Organisation von und für Prostatakrebspatienten. Der BPS ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband, in der BAG Selbsthilfe sowie der europäischen Prostatakrebs Selbsthilfevereinigung „Europa UOMO“.

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