Blinddarm-OP in der Antarktis

Lebensrettung über 17.000 Kilometer
Blinddarm-OP in der Antarktis

Klirrender Frost und eisiger Wind begleiten die „Polarstern“ auf ihrer Suche nach einer geschützten Bucht. Der Kapitän will den gewaltigen Eisbrecher des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in eine möglichst ruhige Lage bringen – Voraussetzung für eine sensationelle Operation an Bord des Forschungsschiffs.
Drei aufregende Stunden dauerte er dann, der lebensrettende Eingriff erstmals mit telemedizinischer Narkose über 17.000 Kilometer entfernt von Bremerhaven im ewigen Eis der Antarktis.
Nach etlichen Testläufen zwischen dem Anästhesisten Dr. Michael Hauenschild, Oberarzt im Klinikum Bremerhaven Reinkenheide, und der „Polarstern“ trat jetzt der Ernstfall ein: Schiffsärztin Dr. Ursula Stüwe musste bei einem Besatzungsmitglied einen entzündeten Blinddarm entfernen. Bei dem Eingriff assistierten die Krankenschwester der „Polarstern“, eine für die OP eingeflogene Ärztin der argentinischen Forschungsstation Jubany, der 1. Offizier und Expeditionsleiter Dr. Rainer Knust. Vom anderen Ende der Welt war Dr. Hauenschild via Satellit mit Telefon und Computer aus Bremerhaven zugeschaltet, vor sich auf dem Monitor alle lebenswichtigen Daten der Herz-Kreislauf-Überwachung des Patienten sowie der Narkose- und Beatmungsmaschine.
Nachdem die Chirurgin die Zugänge gelegt hatte, leitete und überwachte Dr. Hauenschild die gesamte Anästhesie von Bremerhaven aus – zeitversetzt mit knapp einer Sekunde. Seinen „Assistenten“ gab er per Telefon allgemeine Anweisungen, erklärte Handgriffe und gab die Dosierungen für die Medikamente durch.
„Operation geglückt“, meldete das Team auf der „Polarstern“ nach gut drei Stunden, als der Patient wohlbehalten wieder aufwachte.
„Da fällt einem natürlich ein Stein vom Herzen“, erklärte Dr. Hauenschild danach. „Obwohl wir es etliche Male in Testläufen geübt hatten. Man muss sich das ein bisschen so vorstellen, als wenn ein erfahrener Pilot einen Jumbo, den ein Hobbypilot fliegt, herunterspricht. Und wie in dem berühmten Flugzeugfilm hat auch bei uns alles reibungslos funktioniert.“
„Assistent“ und wissenschaftlicher Leiter der Polarstern-Expedition Dr. Rainer Knust sagte zu der Blinddarm-OP mit telemedizinischer Narkose: „Im Namen des gesamten OP-Teams und des Patienten, dem es schon wieder prächtig geht, bedanke ich mich bei Dr. Hauenschild ganz herzlich für seine engagierte Unterstützung und natürlich beim Klinikum Bremerhaven.“

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Urhebervermerk:
Foto Polarstern: Hannes Grobe/Alfred-Wegener-Institut
Foto Schiffsärztin Dr. Ursula Stüwe: Armin Rose, Forschungsinstitut Senckenberg/Alfred-Wegener-Institut
Foto Dr. Hauenschild: Jörn Mante/Klinikum Bremerhaven
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