Broken Heart Syndrom durch starken Stress

München, 22. Mai 2013 – Ein „gebrochenes Herz“ kennt man eigentlich nur aus der romantischen Literatur. Aber Claudia Galler, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda (http://www.jameda.de), erklärt, dass es tatsächlich eine ernst zu nehmende Herzerkrankung gibt, die vor allem Frauen in den Wechseljahren ereilt, häufig nach kummer- und stressvollen Ereignissen: Das Broken Heart Syndrom.

Was bedeutet Broken Heart Syndrom?
Das Broken Heart Syndrom ist eine Herzerkrankung, bei der die Herzfunktion stark eingeschränkt ist und deren Symptome denen eines Herzinfarktes gleichen. Vor allem die linke Herzkammer arbeitet nur noch schwach, so dass nicht genügend Blut in die Blutbahnen gepumpt wird. Da die Erkrankung oft nach tragischen, mit großem Kummer verbundenen Ereignissen wie Todesfällen auftritt, wird sie Broken Heart Syndrom (Gebrochenes Herz Syndrom) genannt. Ihre Bezeichnung Tako-Tsubo-Kardiomyopathie kommt aus dem Japanischen und deutet auf die typische Verformung der linken Herzkammer hin. Nicht schlank sondern bauchig ausgeformt, mit einem verengten Ausflußtrakt erinnert die Herzkammer an eine Tintenfischfalle, japanisch Tako-Tsubo.

Keine Verengung oder Verstopfung der Koronargefäße
Das Broken Heart Syndrom zeigt sich mit Symptomen wie Schmerzen in der Herzgegend und Atemnot, auch Bewusstlosigkeit kann eintreten. Ein Elektrokardiogramm (EKG, Herzkurve) zeigt die für einen Infarkt typischen Veränderungen, ebenso können charakteristische Enzyme und Eiweißstoffe wie Troponin leicht erhöht sein. Macht man jedoch die Koronargefäße durch ein Kontrastmittel sichtbar, findet man keine verschlossenen oder verengten Gefäße, wie sie einem Herzinfarkt zugrunde liegen.

Das Herz schirmt sich gegen die Flut der Stresshormone ab
Die Ursachen für die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie sind im Detail nicht geklärt. Man geht davon aus, dass der Körper durch vorausgehende, stark belastende Ereignisse mit Stresshormonen überschwemmt wird. Normalerweise treiben die Hormone Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol das Herz zu verstärkter Arbeit an und steigern kurzfristig die Aufmerksamkeit und das Leistungsvermögen. Im Falle des Broken Heart Syndroms scheint die Wirkung der Hormone jedoch abgeschwächt. Das Herz ist wie abgeschirmt, es arbeitet langsamer, vermutlich, um sich vor Überbelastung zu schützen. Es kommt zu einer vorübergehenden Herzschwäche, so dass der Körper und auch das Herz nicht mit genügend Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden kann.

Die meisten Patienten erholen sich vollständig
Zwei Prozent aller Patienten, die mit unklaren Herzbeschwerden im Krankenhaus behandelt werden, haben eine Tako-Tsubo-Kardiomyopathie. Frauen sind häufiger betroffen, vor allem wenn sie sich in den Wechseljahren befinden. Grund dafür könnte das in der Menopause absinkende Hormon Estrogen sein, das eine herzschützende Wirkung besitzt. Die Heilungschancen eines Broken Heart Syndroms sind sehr gut. Nur etwa ein Prozent der Betroffenen sterben an Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen oder kardiogenem Schock. 99 % der Patienten erholen sich vollständig, schon nach einigen Tagen arbeitet das Herz wieder normal. Eine intensivmedizinische Betreuung in der akuten Phase ist wichtig, zur Nachbehandlung gehören Entspannungstechniken, um Stress besser abbauen zu können, und evtl. Medikamente wie Betablocker, um das Herz zu entlasten.

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