Brustkrebs: Wie sinnvoll ist das Mammografie-Screening?

NetDoktor.de, Deutschlands größtes Gesundheitsportal, hat die Ergebnisse medizinischer Studien über den Einfluss des Mammografie-Screenings auf die Sterblichkeitsrate bei Brustkrebs unter die Lupe genommen

München, 08. August 2011__ Rund 59.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich an Brustkrebs, aber immer weniger Frauen sterben daran. Trotzdem überleben rund 18.000 Frauen pro Jahr die Diagnose Brustkrebs nicht.

Bislang galten vor allem Methoden zur Früherkennung wie das Mammografie-Screening als wichtige Früherkennungsmaßnahme. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren erhalten automatisch alle zwei Jahre eine Einladung zu der Röntgenuntersuchung. In Deutschland ist sie seit dem Jahr 2005 Teil des gesetzlichen Früherkennungssystems. Doch in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „British Medical Journal“ zweifeln Forscher jetzt die Wirksamkeit der Reihenuntersuchung an, die in Deutschland einen etwa dreistelligen Millionenbetrag verschlingt. Ihre These: Die Sterblichkeitsrate bei Brustkrebs sank auch in den Ländern um annähernd gleiche Werte, in denen das Screening erst 10 bis 15 Jahre später eingeführt worden war. Am meisten profitierten sogar Frauen zwischen 40 und 49 Jahren – und in dieser Altersgruppe führen die meisten Länder kein standardmäßiges Screening durch. Verantwortlich für die sinkende Sterblichkeit bei Brustkrebspatientinnen seien vor allem verbesserte Therapien und ein effizienteres Gesundheitssystem, so die Autoren.

Internationale Studien stützen diese These: Sie zeigen, dass von 2.000 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die über zehn Jahre zum Screening eingeladen werden, nur eine Frau weniger an Brustkrebs stirbt. Stattdessen besteht die Gefahr, dass Patientinnen unnötig zu Brustkrebspatientinnen und damit übertherapiert werden, deren Brustkrebs ohne Screening nicht auffällig geworden wäre.

Befürworter des Mammografie-Screenings beurteilen die Ergebnisse mit Vorsicht. „Wir sind uns sehr sicher, dass die frühe Erkennung eines Tumors einen Vorteil für das Überleben hat“, sagt Prof. Markus Müller-Schimpfle, Chefarzt des Instituts für Radiologie am Klinikum Frankfurt-Höchst, gegenüber dem Medizinportal NetDoktor.de. Auch die ersten Ergebnisse des Screenings in Deutschland sprechen für sich: Jeder fünfte entdeckte Tumor war eine Frühform oder eine Krebsvorstufe. 30 Prozent der invasiven Brusttumoren waren kleiner als zehn Millimeter, und bei mehr als zwei Dritteln der entdeckten Fälle von Brustkrebs waren die Lymphknoten noch nicht befallen. Das wirkt sich auch auf die Therapie aus.

Einige Experten raten jetzt, das Mammografie-Screening grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen, während andere meinen, man solle nicht gleich das Kind mit dem Bad ausschütten. Frauen, die eine Einladung erhalten, sollten sich auf jeden Fall sehr genau über Nutzen und Risiken der Mammografie informieren.

Ausführliche Informationen zu diesen und weiteren Therapieansätzen sind nachzulesen im großen Themenspecial „Brustkrebs“ auf NetDoktor.de unter http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Brustkrebs/.

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