Dokumentation der Ärztlichen Fortbildung an der Charite

– Interview mit Dr. Seybold, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Charite

Dokumentation der Ärztlichen Fortbildung an der Charite

MedCampus: Systemlösung für Medizinische Fakultäten und Kliniken

Seit 2010 besteht die gesetzlich verankerte Pflicht zur Dokumentation der ärztlichen Fortbildung (SGB V, § 95 d).
Für viele, vor allem größere Kliniken ist dies kein leichtes Unterfangen, denn es gilt, jede Menge Formalia zu beachten: Ausnahmeregeln, Unterbrechungszeiten, Zertifikatshinterlegungen, 5-Jahreszeiträume, Stellenwechsel, Hinweispflichten bei säumigen Ärzten etc. Da kann der Überblick leicht verloren gehen. Und schnell ist die Dokumentationspflicht verletzt.
Die Charite – Universitätsmedizin Berlin hat sich deshalb schon 2011 für einen professionellen Weg entschieden, für die FACTScience Systemlösung. Diese wurde im Auftrag und nach Vorgabe der Charite erweitert, um die Ärztliche Fortbildung gesetzeskonform zu dokumentieren und kontrollieren.
Herr Dr. Seybold gibt uns in seinem Interview Auskunft über die Erfahrungen, den aktuellen Stand und die Zukunftsperspektiven der Fortbildungsdokumentation an der Charite.

INTERVIEW:

QLEO
Herr Dr. Seybold, für Kliniken besteht seit 2010 die gesetzlich verankerte Pflicht zur Dokumentation der Ärztlichen Fortbildung.
An der Charite haben Sie als stellvertretender Ärztlicher Direktor diesbezüglich die Entwicklung einer speziellen Software (FACTScience) beauftragt. Was hat Sie veranlasst, diesen Weg zu gehen?

Dr. Seybold, Charite
Wir wollten die lückenlose Dokumentation der Fortbildungspflicht für die Charite gewährleisten und gleichzeitig den administrativen Aufwand für die einzelnen Fachärzte/innen, die Kliniken und das Ärztlichen Direktorat minimieren. Mit über 1300 fachärztlichen Kolleg/innen konnte es daher nur eine Lösung mittels einer speziellen Software geben.

QLEO
Viele Universitätsklinika und Krankenhäuser kämpfen mit rudimentären Problemen bei der Dokumentation der ärztlichen Fortbildung, wie bspw. fehlende Adress- und E-Mail-Listen oder mangelnde Akzeptanz. Hatten Sie mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen, und wie sind Sie diesen begegnet?

Dr. Seybold, Charite
Von Anfang an hatten wir darauf gesetzt, für die Fortbildungsdokumentation keine Einzellösung zu entwickeln, sondern diese an das bestehende System der Forschungs- und Publikationsdokumentation anzudocken. Dadurch war von vornherein die Organisationsstruktur der Charite abgebildet.
Wir setzen komplett auf elektronische Kommunikation, glücklicherweise verfügen alle Fachärzte/innen über eine E-Mail-Adresse. Die Akzeptanz war durchweg sehr gut, da vom individuellen Facharzt lediglich das Speichern des Fortbildungszertifikats im PDF-Format im Dokumentationssystem verlangt wurde. Das ist alle 5 Jahre gut zu schaffen.
Insgesamt sind wir mit der Akzeptanz durch die ärztlichen Kolleg/innen sehr zufrieden.

QLEO
In welchen Bereichen verschafft die Softwareunterstützung an der Charite die größte Entlastung?

Dr. Seybold, Charite
An drei Stellen ist eine deutliche Entlastung eingetreten: der individuelle Arzt kann das Zertifikat direkt in das System eingeben, wo es auf Abteilungsebene von einem Beauftragten überprüft und freigegeben wird. Im Ärztlichen Direktorat kann für die gesamte Charite jederzeit die Gesamtzahl der fortgebildeten Fachärzte eingesehen werden. Eine sehr große Entlastung ist auch das Einpflegen von Unterbrechungen z. B. bei Elternzeiten.

QLEO
Die FACTScience Software zur Fortbildungsdokumentation ist jetzt seit 2011 im Einsatz.
Wie zufrieden sind Sie mit den Auswerteergebnissen für Ihre Berichtspflichten?
Und wie hoch ist der Prozentsatz der fortbildungspflichtigen Ärzte, die Sie erreichen?

Dr. Seybold, Charite
Wir sind sehr zufrieden, dass wir in Zusammenarbeit mit dem Hersteller eine Lösung entwickelt haben, die sehr komfortabel und mit einem Mindestmaß an administrativem Aufwand zuverlässig läuft. Derzeit haben fast 100% der fortbildungspflichtigen Fachärzte/innen ein Zertifikat hinterlegt.

QLEO
Herr Dr. Seybold, sehen Sie für die Zukunft Erweiterungsbedarf bei der Erfassung und Auswertung der ärztlichen Fortbildungen? Wenn ja, gibt es schon konkrete Pläne an der Charite?

Dr. Seybold, Charite
Das System wird geringfügig modifiziert für die psychologischen Psychotherapeuten, die seit kurzem ihre Fortbildungspflicht ebenfalls dokumentieren müssen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Psycholog. Psychotherapeuten genauso wie die Ärzte die Vorzüge der FACTScience-Lösung schätzen werden.

QLEO:
Vielen Dank, Herr Dr. Seybold, für diese Praxis-Einblicke.

Das Interview führte Marita Jansen, Marketing & Key Account Managerin der QLEO Science GmbH

Weitere Infos und Preise zur Fortbildungsdokumentation finden Sie hier:
Info zur Fortbilungsdokumentation
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Die Komponente FACTScience Fortbildungsdokumentation dient dem Nachweis der gesetzlich vorgeschriebenen ärztlichen Fortbildungspflicht. Ärztliche Direktoren an Kliniken haben die Verantwortung, diese regelmäßig zu kontrollieren und auch zu dokumentieren.
Die FACTScience Komponente ermöglicht eine gesetzeskonforme, umfassende Kontrolle und Dokumentation der ärztlichen Fortbildungspflicht, inkl. der Handhabung von Ausnahmeregeln, Unterbrechungszeiten und Fortbildungszertifikate sowie den vom Gesetzgeber geforderten Qualitätsbericht, der den Umfang der Erfüllung der Fortbildungspflichten detailliert ausweist.

Über QLEO Science
Die QLEO Science GmbH hat sich seit 1998 auf Systemlösungen und Consulting im Wissenschaftsbereich spezialisiert. Für Medizinische Fakultäten wurde speziell die FACTScience MedCampus Systemlösung entwickelt. Sie beinhaltet ein Forschungsinformationssystem, eine Studienplanung, die ganz spezifisch auf die Besonderheiten des Medizinstudiums ausgerichtet ist und viele Services for Science im administrativen Bereich. Mittlerweile zählen gut ein Viertel der Medizinischen Fakultäten Deutschlands zum QLEO-Kundenkreis, darüber hinaus Hochschulen in Deutschland und der Schweiz, Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft sowie die bfg, Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz.

Über die Charite – Universitätsmedizin Berlin
An der Charite im Herzen Berlins forschen, lehren, heilen und helfen herausragende Ärzte und Wissen-schaftler. Über die Hälfte der deutschen Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie wirkten an der Charite, darunter Emil von Behring, Robert Koch und Paul Ehrlich. Weltweit wird das Universitätsklini-kum als ausgezeichnete Ausbildungsstätte geschätzt. Der Campus verteilt sich auf vier Standorte, zu denen über 100 Kliniken und Institute, gebündelt in 17 ChariteCentren, gehören. Mit mehr als 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwirtschaftet die Charite rund 1,2 Mrd. Euro Umsatz pro Jahr und ist damit eine der größten Arbeitgeberinnen Berlins.

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