Gute parodontale Versorgung hilft Zähne länger zu erhalten

Neue Benchmarking-Studie der Uni Greifswald evaluiert Behandlungserfolg in Zahnarztpraxen

– Selbsteinschätzung der präventiven Ergebnisqualität in der Praxis
– Aktuelle Übersicht über die Mundgesundheit der Patienten
– Verbessertes Qualitätsmanagement durch Benchmarking

Gute parodontale Versorgung hilft Zähne länger zu erhalten

Regensburg, 26.02.2013 In Deutschland gibt es 20 Millionen Patienten mit behandlungsbedürftigen Parodontalerkankungen. Sie alle könnten effektiver behandelt und Zahnverlust vielfach verhindert werden, wenn systematischer diagnostiziert und noch mehr Prophylaxe betrieben würde. Eine aktuelle Studie der Universität Greifswald soll Zahnärztinnen und Zahnärzten aufzeigen, wie es um ihre Behandlungserfolge und die Qualität ihrer präventiven Maßnahmen in den Bereichen Zahnhygiene und Mundgesundheit bestellt ist. Unter dem Namen QuBe (Qualitätsmana-gement durch Benchmarking) hat das Forschungsteam um Prof. Dr. Reiner Biffar ein Instrument entwickelt, durch das individuelle Praxisdaten mit einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage (SHIP-Studie) verglichen werden. Zahnärztinnen und Zahnärzte, die sich an der Umfrage beteiligen erhalten eine Analyse der präventiven Ergebnisqualität in ihrer Praxis, anonyme Vergleichswerte zu anderen Studienteilnehmern sowie für das Qualitätsmanagement.

Eine umfassende und nachhaltige Prophylaxe ist ein effektiver Baustein parodontaler Behandlung. Was wissenschaftliche Erkenntnisse bereits zeigen, soll nun im Rahmen einer Studie der Universität Greifswald in der Praxis evaluiert werden. Welchen Beitrag leisten präventive Maßnahmen in Zahnarztpraxen, wie gut ist die Mundgesundheit der Patienten und wie effektiv sind die Aktivitäten der Zahnarztkollegen im direkten Vergleich? QuBe (Qualitätsmanagement durch Benchmarking) erhebt, misst und bewertet dies als Teil des Qualitätsmanagements in den Praxen und vergleicht die Ergebnisse mit den Daten der bevölkerungsrepräsentativen SHIP-Studie.

Praxen, die mit der Abrechnungssoftware DS-Win (Damsoft GmbH) oder Charly (Solutio GmbH) arbeiten, können unkompliziert an der Studie teilnehmen. Andere Abrechnungssysteme werden derzeit entsprechend vorbereitet. Die Teilnahme erfolgt über in der Praxissoftware integrierbare Fragebögen. Für die Auswertung müssen einige Daten über die jeweilige Zahnarztpraxis und die zugehörigen Patienten in zwei kurzen, EDV-gestützten Fragebögen erfasst werden. So wird zum einen die jeweilige Praxis charakterisiert. Zum anderen werden wichtige Einflussgrößen, wie Geschlecht, Schulbildung, usw., die für die Generierung der Aussage relevant sind, miteinbezogen. Sobald die Patientenantworten im System stehen, können die Daten für das eigene Qualitätsmanagement der Praxis genutzt werden. Einmal im Quartal schicken die Zahnärztinnen und Zahnärzte die gesammelten Daten an die QuBe-Studienleitung und erhalten im Anschluss kostenlos eine Auswertung ihrer Praxis-Klientel im Vergleich zur Gesamtheit der erhobenen Daten. Daraus wird eine ständig aktualisierte Grafik generiert, das sogenannte Nomogramm. Dieses visualisiert die Vergleichsdaten der eigenen Praxis im Vergleich zu den Daten der SHIP-Studie. Zugriff darauf erhalten die Studienteilnehmer mit ihren persönlichen Zugangsdaten auf der Internetseite qube.uni-greifswald.de.

Durch die Teilnahme an der Untersuchung leisten die Zahnärztinnen und Zahnärzte einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung, gleichzeitig liefern sie Daten zur Evaluation parodontaler Prophylaxe in deutschen Zahnarztpraxen.
Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Studie wird von der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V. (DGParo) unterstützt. Als wissenschaftliche Fachgesellschaft für parodontale Erkrankungen will die DGParo Zahnärztinnen und Zahnärzte dafür sensibilisieren, dass mit einer guten Prophylaxe jeder Zahn erhalten werden kann. „Die Ergebnisse der QuBe-Studie sind wichtig, um auf die Bedeutung parodontaler Versorgung hinzuweisen. Daher sollten sich möglichst viele Zahnärztinnen und Zahnärzte daran beteiligen“, so Prof. Dr. Thomas Kocher, neben Prof. Biffar der weitere Forschungsleiter der QuBe-Studie und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V..

Zahnärztinnen und Zahnärzte, die an der Studie teilnehmen wollen, können sich unter der E-Mail-Adresse qube@uni-greifswald direkt an die QuBe-Studienleitung wenden.

Gesellschaft:
Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e.V. (DGParo) nimmt wissenschaftliche und fachliche Aufgaben auf dem Gebiet der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, insbesondere der Parodontologie wahr. Für ihre fast 4.400 Mitglieder sowie zahnärztliche Organisationen ist sie als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis seit nahezu 90 Jahren beratend und unterstützend in parodontologischen Fragen tätig. Zu den Aufgaben der DGParo gehört u.a. die Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Parodontologie sowie die Auswertung, Verbreitung und Vertretung der wissenschaftlichen Erkenntnisse in Richtung zahnärztliche Praxis. Wesentliche Tätigkeitsschwerpunkte neben der Durchführung von wissenschaftlichen Tagungen, sind die Fort- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Parodontologie sowie die Ausrichtung entsprechender Veranstaltungen. Zudem arbeitet die zahnärztliche Fachgesellschaft interdisziplinär, etwa mit allgemeinmedizinischen und anderen wissenschaftlichen Gesellschaften, Arbeitsgemeinschaften und Institutionen des In- und Auslandes zusammen. Sie ist wichtiger Förderer von Forschung und Wissenschaft im Bereich Parodontologie und vergibt jährlich Wissenschaftspreise wie den Eugen-Fröhlich-Preis. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.

Kontakt
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