Lidhautchirurgie – Die medizinischen und ästhetischen Aspekte des Eingriffs am äußeren Auge

Prof. Dr. Philipp Jacobi, leitender Chirurg der Augenklinik Veni Vidi in Köln, klärt über Gründe, Operationsmethoden und Prognosen der Lidchirurgie auf.

Lidhautchirurgie - Die medizinischen und ästhetischen Aspekte des Eingriffs am äußeren Auge

Welche Gründe oder Symptome können einen lidchirurgischen Eingriff indizieren?
Mit den Methoden der modernen Lidchirurgie können sowohl erschlaffte, herunterhängende oder faltenreiche Oberlider gestrafft als auch Fetteinlagerungen am Unterlid reduziert dadurch und Tränensäcke entfernt werden. Neben ästhetischen Problemen bedingen auch medizinische Gründe wie nässende Augen bei Lidschwäche oder andere Folgen von Augenerkrankungen operative Eingriffe am Augenlid. Die Diagnose und entsprechende Behandlung sollten immer unter der Bewertung des gesamten augenärztlichen Befundbildes erfolgen.

Welcher Eingriff wird in der Lidchirurgie am häufigsten durchgeführt?
Bei uns, den Augenärzten von Veni Vidi, ist der häufigste lidchirurgische Eingriff die Augenlidkorrektur bzw. die Lidhautstraffung.
Veränderungen an den Augenlidern können entweder in Form von Hänge- oder Schlupflidern am Oberlid entstehen, oder sie zeigen sich als Tränensäcke am Unterlid. Zu den häufigsten Ursachen dieser Lidveränderungen gehört die Dermatochalasis, die eine altersbedingte Schwächung des Gewebes mit nachlassender natürlicher Hautelastizität mit sich bringt. Daneben können auch Veranlagung, verlagertes Fett aus den Augenhöhlen oder häufige Lidschwellungen, hervorgerufen durch Allergien oder entzündliche Augenerkrankungen, zu einer Erschlaffung der Augenlider führen.
Um die Folgen der Lidhauterschlaffung zu beseitigen, ist ein kleiner Eingriff per Laser notwendig. Bei Fältchen und Schlupflidern wird dabei meist nur die überschüssige Haut entfernt. Es kann aber auch notwendig sein, das darunterliegende erschlaffte Muskelgewebe an Ober- oder Unterlid teilweise zu entfernen und durch entsprechende Nähte zu straffen. Mit einer zusätzlichen Verringerung des Fettgewebes können die Tränensäcke beseitigt werden. Durch den verhältnismäßig kleinen Eingriff kann eine deutliche Verjüngung des Aussehens erreicht werden. Der Elastizitätsverlust wird nicht vollständig behoben, so dass sich erneut feine Lachfältchen im Unterlid oder seitlich zur Schläfe hin bilden können. Sie sind jedoch weniger auffällig als vor der Operation und verhindern außerdem ein unnatürlich maskenhaftes Aussehen.
Durch die Augenlidkorrektur, oder auch Blepharoplastik, kann dem Patienten wieder ein wacheres und frischeres Aussehen verliehen werden. In der Regel bleibt das Ergebnis der Augenlidoperation für viele Jahre bestehen.

Welche weiteren, gegebenenfalls medizinischen Indikationen können bestehen?
Während die Lidhauterschlaffung altersbedingt ist, kann eine Lidfehlstellung als Folge einer Erkrankung auftreten. Eine chirurgische Korrektur dieser Lidfehlstellungen kann auch unter medizinischen Aspekten notwendig sein, denn sie hindern den Patienten am problemlosen Öffnen und Schließen des Augenlids.
Die häufigsten Ursachen für Lidfehlstellungen sind ein nach innen gedrehter Lidrand, medizinisch Entropium genannt, ein nach außen gedrehter Lidrand, das Ektropium, oder das Hängen eines oder beider Oberlider, die Ptosis. Ursachen für diese Veränderungen der Augenform können eine altersbedingte Erschlaffung der Lidmuskeln, Vernarbungen infolge von Bindehautentzündungen, Verletzungen oder Operationen, eine Gesichtsnervenlähmung sowie eine angeborene Erkrankung sein.
Die Fehlstellungen der Lider können zu ernsthaften Beschwerden und schweren Beeinträchtigungen des Sehvermögens führen. So reiben beim Entropium die Wimpern gegen Horn- und Bindehaut. Entzündungen und Geschwüre können die Folge sein. Im umgekehrten Fall dreht sich das Unterlid so nach außen, dass es an der Horn- und Bindehaut nicht mehr anliegt. Dies führt zu einem vermehrten Tränenfluss und einer Austrocknungsgefahr der Hornhaut. Um die Beschwerden zu beheben und schweren Beeinträchtigungen des Sehvermögens vorzubeugen, ist eine Operation ratsam.
Welche Operationsmethoden gibt es und wie läuft die Operation ab?
Die Augenlidhaut besteht aus mehreren Schichten: der Sehnenplatte, der Muskelfaserschicht und schließlich der äußeren Hautschicht. Weil sich der Eingriff auf den Hautbereich beschränkt, kann eine Verletzung des Sehorgans nahezu ausgeschlossen werden. Die Oberlidkorrektur wird meistens unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Oft wird ein Beruhigungs- und Schmerzmittel verabreicht, um die Empfindlichkeit des Patienten zu reduzieren. Auf Absprache kann auch eine leichte Sedierung vorgenommen werden.
Vor der Operation wird eine exakte Zeichnung auf der Lidhaut oder dem Oberrand der Augenbraue vorgenommen. Die Zeichnung gibt dem Arzt während der Operation wichtige Anhaltspunkte. Die Schnittführung wird mit dem Laser in die obere, natürliche Lidfalte gelegt bzw. für eine Korrektur des Unterlids unterhalb der Wimpern angesetzt. Der Hautüberschuss wird als sichelförmiger Streifen entfernt. Mögliches überschüssiges Fettgewebe wird bei diesem Eingriff ebenfalls entfernt. Lachfältchen und Krähenfüße erfordern zudem manchmal seitlich des äußeren Augenwinkels fünf bis zehn Millimeter lange Schnitte, welche ebenfalls in natürliche Hautspaltlinien gelegt werden. Bei Lidhauterschlaffungen wird ein Teil der überschüssigen Lidhaut und darunterliegendes Gewebe entfernt, um das Lid zu straffen. Bei einer ausgeprägten Lidfehlstellung kann es erforderlich sein, Narben, Bindegewebe und Lidmuskeln zu entfernen und Gewebe zu verschieben. Die Hautenden werden intrakutan, also in der Haut versenkt, mit einem sehr feinen Nähgarn nahezu unsichtbar vernäht, um feine, nicht sichtbare Narben zu gewährleisten. Eine Salbe wird auf die Lider gegeben und auf einen Verband oder eine Augenklappe kann verzichtet werden. Die Lidhaut verheilt schnell und ohne sichtbare Narben.
Die Lidkorrektur wird bei geschlossenen Augenlidern durchgeführt. Die Operationsdauer der Lidstraffung beträgt bis zu einer Stunde und wird in der Regel ambulant vorgenommen.

Welche Risiken bestehen für den Patienten?
Da sich der Eingriff bei einer Lidkorrektur auf den Hautbereich beschränkt, kann eine Verletzung des Sehorgans nahezu ausgeschlossen werden. Allerdings kann kein Arzt den Erfolg einer Behandlung und ihre absolute Risikofreiheit garantieren. Die allgemeinen Risiken eines chirurgischen Eingriffs bestehen, sind jedoch ausgesprochen selten. Nachblutungen bei der Korrektur der Oberlider sind sehr selten, Blutergüsse bilden sich innerhalb von ein bis zwei Wochen zurück. Ein mangelhafter Lidschluss und eine möglicherweise auftretende leichte Reizung der Bindehaut können kurzzeitig wahrgenommen werden, gehen aber vorüber. Ein Hautüberschuss oder Talgzysten nach der Lidstraffung am inneren Augenwinkel lassen sich vom behandelnden Arzt leicht entfernen.

Welche Prognosen lassen sich für die Zeit nach der Operation treffen und wie sieht die Nachsorge aus?
Nach einer ambulanten Operation können die Patienten die Praxis, möglichst mit Begleitperson, verlassen. Da das Reaktionsvermögen am Operationstag vorübergehend beeinträchtigt sein könnte, sollte der Patient nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder an gefährlichen Maschinen arbeiten.
Durch die Operation können die Augen leicht geschwollen oder etwas verfärbt sein. Zusätzlich kann der Patient auch ein Spannungsgefühl oder leichtes Brennen haben, Nachschmerzen sind jedoch allgemein sehr gering. Ein vollständiger Lidschlag ist zu jeder Zeit gegeben. Nach der Operation können manchmal geringe Schwellungen, Verfärbungen und Spannungen der Augenlider auftreten. Die ungefährlichen Blutergüsse verschwinden nach ein paar Tagen, während die Schwellungen nach etwa ein bis zwei Wochen abgeklungen sind.
Die operierten Bereiche sollten mindestens drei Tage mit Kompressen, die in Kochsalzlösung oder Kamillenlösung getränkt sein können, gekühlt werden. Die Kühlung der Kompressen sollte nur im Kühlschrank, nicht im Eisfach erfolgen. Augensalbe hilft bei der Vermeidung von Narbenbildung. Je nach Einzelfall können nach fünf bis sechs Tagen die Fäden vom Arzt entfernt werden. Das ist für den Patienten nahezu schmerzfrei. Mit gezielter Pflege und ständiger Kühlung kann der Patient ein schnelles Abheilen der operierten Bereiche fördern.
Für etwa zwei Wochen nach der Lidstraffung wird ein Alkoholverzicht empfohlen. Beim Haarewaschen sollte darauf geachtet werden, dass die Seifensubstanz nicht in die Wunden gerät. Zum Schutz vor äußeren Einwirkungen wie Sonneneinstrahlung und Staub wird eine Brille bzw. Sonnenbrille empfohlen. Nach Ablauf von ungefähr zehn Tagen ist das Schminken wieder erlaubt. Die Nutzung von Sauna und Solarium ist nach acht Wochen erlaubt, Sport darf schon nach etwa sechs Wochen ausgeübt werden. Kontaktlinsen können schon nach zwei bis drei Wochen wieder getragen werden.
Die Lidstraffung führt zu einer optischen Verjüngung bzw. einem erfrischten Aussehen, besonders dann, wenn ein Überschuss lockerer Haut oder Fettgewebsansammlungen beseitigt werden. Die Muskelstraffung kann diesen Effekt unterstützen. Der Elastizitätsverlust wird jedoch nicht vollständig behoben, so dass sich erneut feine Lachfältchen im Unterlid oder seitlich zur Schläfe bilden können. Sie sind jedoch weniger auffällig als vor der Operation und verleihen gleichzeitig ein natürliches Erscheinungsbild.
Wir, die Augenärzte von Veni Vidi in Köln, empfehlen unseren Patienten eine intensive vorausgehende Auseinandersetzung mit den kosmetischen und medizinischen Aspekten der Lidchirurgie und stehen gerne für individuelle Beratung und Aufklärung zur Verfügung.

Veni Vidi – Ärzte für Augenheilkunde vereinigt vier hochmoderne Augenarztpraxen im Kölner Raum, unter der Leitung von Dr. Angela Zipf-Pohl und Prof. Dr. Philipp Jacobi. Veni Vidi bietet das gesamte Spektrum moderner Augenheilkunde mit Diagnostik, Lasertherapie, Laserchirurgie, der ambulanten und stationären operativen Versorgung, der ästhetischen und refraktiven Chirurgie sowie Akupunktur.
Die erste Praxis wurde 2005 im Kölner Westen gegründet.

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