Retter in Grün statt Götter in Weiß

Bundeswehr attraktiver Arbeitgeber in der Medizin

Retter in Grün statt Götter in Weiß

(Bildquelle: Bundeswehr)

Gesundheit schützen, erhalten und wiederherstellen – das ist der Auftrag des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Ob im Ausland bei Einsätzen oder im Inland in den Kasernen, bundeswehreigenen Gesundheitszentren oder Krankenhäusern, der Sanitätsdienst leistet einen wichtigen Beitrag zur Einsatzbereitschaft, Einsatzfähigkeit und Auftragserfüllung der Bundeswehr. Jedoch ist kaum bekannt, dass allein in Deutschland in fünf Kliniken der Bundeswehr hervorragende Ärztinnen und Ärzte und bestens ausgebildetes medizinisches Personal auch für die Gesundheit der zivilen Bevölkerung arbeiten und forschen.

TOP-VERSORGUNG UND GANZHEITLICHE BETREUUNG

Berufsunzufriedenheit durch zu großen Stress, zu wenig Zeit für die Patientinnen und Patienten und Kostendruck – all das sind bekannte Probleme, mit denen zahlreiche Krankenhäuser in Deutschland zu kämpfen haben. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat ausgerechnet, dass es jeden Tag rund zweieinhalb Stunden zusätzliche Arbeitszeit kosten würde, wenn Pflegekräfte sich vorschriftsgemäß die Hände waschen würden. In den meisten Kliniken gibt es jedoch zu wenige Schwestern und Pfleger, um diesen Zeitverlust zu kompensieren. Auf einer durchschnittlichen deutschen Krankenhausstation versorgt heute laut Daten der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, eine Pflegekraft 10,3 Patientinnen

und Patienten. In den Bundeswehrkrankenhäusern ist das Verhältnis im Schnitt 1:3. Der bessere Personalschlüssel führt nicht nur zu weniger Überstunden, auch die Pflege der Patientinnen und Patienten rückt so stärker in den Mittelpunkt. Das Ergebnis sind zufriedenere Pflegekräfte und Patientinnen und Patienten.

Trotz der guten Arbeitsbedingungen ist die Bundeswehr fortlaufend auf der Suche nach qualifizierten Ärztinnen und Ärzten und medizinischen Fachkräften. Interessante Angebote gibt es für Schüler/-innen, Absolventen/Absolventinnen und Quereinsteiger/-innen, die für den Sanitätsdienst „kämpfen“ wollen. Mit der Kampagne „Mach, was wirklich zählt.“ geht die Bundeswehr in die Offensive. Sie lädt dazu ein, sich über die

zahlreichen beruflichen Möglichkeiten zu informieren. Aktuell im Fokus der Kampagne steht der Sanitätsdienst der Bundeswehr. In diesem Medien-Kit soll im Hinblick auf die Pflegedebatte gezeigt werden, was den Sanitätsdienst so stark macht, welche vielfältigen Karriereperspektiven die Bundeswehr in den Gesundheits-

und Heilberufen bietet, welche Vorteile Patientinnen und Patienten genießen und wie gute Versorgung bei der Bundeswehr aussieht.

TOP-ARBEITGEBER

Was schätzen Ärztinnen und Ärzte und Pflegekräfte an

ihrem Arbeitgeber Bundeswehr im Sanitätsdienst?

Angehörige berichten von ihren Erfahrungen.

Stabsarzt Kira Opitz, Assistenzärztin in der Urologie im Bundeswehrkrankenhaus, Ulm

„Durch die Bundeswehr konnte ich mich zu 100 Prozent auf das Studium konzentrieren.“

„Ich entschied mich bewusst für ein Studium bei der Bundeswehr. Der hohe technische Standard in den Bundeswehrkrankenhäusern, die vielfältigen Aufgabenbereiche, aber auch die finanzielle Absicherung waren für mich gewichtige Argumente. Neben dem intensiven theoretischen Teil und den umfassenden Praktika im In-und Ausland durchlief ich in sechs Jahren mehrere medizinische Fachgebiete. Mein Studium verlangte mir viel ab, bereitete mich aber auch perfekt auf meine anspruchsvollen Aufgaben als Ärztin vor.“

Oberfeldwebel Annika Fleer, Fachwirtin ambulante medizinische Versorgung im Sanitätsunterstützungszentrum der Bundeswehr, Augustdorf

„Die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten haben mich überzeugt.“

„Die Arbeit in der zivilen Praxis, in der ich zuvor tätig war, gefiel mir. Aber sie bot nur wenige

Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln. Durch Verwandte wurde ich auf den Sanitätsdienst der

Bundeswehr aufmerksam. Mit meiner Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten und meiner

Berufserfahrung konnte ich direkt als Stabsunteroffizier einsteigen und dann die Feldwebellaufbahn

einschlagen. Dafür bildete ich mich innerhalb von fünf Monaten zur Fachwirtin für ambulante

medizinische Versorgung weiter. Unterstützt wurde ich dabei von der Bundeswehr – bei vollem

Gehalt und mit Freistellung vom Dienst.“

Hauptfeldwebel David Knothe, Gesundheits- und Krankenpfleger im Bundeswehrzentralkrankenhaus, Koblenz

„Die Zusammenarbeit ist viel intensiver und es geht nicht um Profit.“

„Nach meiner zivilen Ausbildung zum Krankenpfleger habe ich mich bei der Bundeswehr beworben.

Ausschlaggebend für meine Entscheidung waren vor allem die vielen Qualifizierungsmöglichkeiten.

Ich absolviere zum Beispiel gerade meine Weiterbildung zum Stationsleiter. Unterschiede zur privaten Wirtschaft gibt es aber auch bei Ausrüstung und Teamwork. Die Technik ist auf dem höchsten Stand und alle Fachbereiche arbeiten Hand in Hand zusammen – auch im Auslandseinsatz. Und das kommt letztendlich den Patienten zugute. Noch wichtiger ist mir allerdings, dass bei der Bundeswehr jeder Patient gleich behandelt wird. Und das geht nur, weil man sich für jeden Patienten wirklich Zeit nehmen kann. Das ist für mich entscheidend.“

Stabsarzt Kira Opitz,

Assistenzärztin in der Urologie im Bundeswehrkrankenhaus Ulm

„Die Tatsache, dass bei der Bundeswehr eben auch mal Auslandseinsätze anstehen, sehe ich als Herausforderung und Möglichkeit, mit meinen Fähigkeiten anderen Menschen zu helfen und dabei

selbst immer besser zu werden. Auch, wenn das bedeutet, unter Druck und widrigen Umständen zu bestehen.“

Hauptfeldwebel David Knothe,

Gesundheits- und Krankenpfleger im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz

„Ich war bereits zweimal im Auslandseinsatz im Kosovo. Durch die multinationale Zusammenarbeit habe ich viel über mich selbst gelernt und mich beruflich und persönlich weiterentwickelt. Auch unter Druck bleibe ich ruhig und flexibel – das ist essenziell für meinen Job.“

Oberstabsarzt Prince Joy,

Rettungsmediziner und Truppenarzt

„In heiklen Situationen routiniert den Überblick zu behalten und immer die richtigen Entscheidung zu treffen, sind

wichtige Fähigkeiten bei internationalen Übungen oder im Auslandseinsatz. Ich habe das schon einmal live miterlebt: Mein Team und ich mussten einen Kameraden mit Schussverletzung erstversorgen und anschließend evakuieren. Eine besondere Herausforderung – gerade wenn das nächste Krankenhaus kilometerweit entfernt ist.“

AUSLANDSEINSÄTZE

Und die Auslandseinsätze? Was ist das Besondere an der Arbeit unter diesen schwierigen Bedingungen? Auch dazu können unsere Soldatinnen und Soldaten direkt berichten.

Weltweit modernste Technik im Einsatz – Robotik

Nicht nur der Personalschlüssel, auch die Qualifizierungschancen bei der Bundeswehr sind dank zahlreicher geförderter Weiterbildungsangebote herausragend. Auch in Sachen technischer Standard setzt der Sanitätsdienst Maßstäbe. Im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm ist beispielsweise das weltweit führende OP-Robotik-System im Einsatz. Der „da Vinci XI“ ist einer von nur fünf in Deutschland eingesetzten OP-Robotern. Urologinnen

und Urologen und Chirurginnen und Chirurgen arbeiten bereits erfolgreich mit „da Vinci“. „Es ist ein echter Qualitätssprung im Vergleich zum Vorgängermodell. Durch ein zusätzliches Gelenk in jedem der vier Arme wird die Beweglichkeit dramatisch verbessert. Das kommt dem Patienten ebenso zugute wie dem Operateur“, erklärt Oberfeldarzt Dr. Andreas Martinschek. Der Urologe ist einer der Initiatoren der „Robotik“ in der Bundeswehr

und räumt sofort mit dem größten Missverständnis in Sachen OP-Roboter auf. „Operiert wird der Patient nach wie vor von einem erfahrenen Arzt. Der Roboter assistiert, er erleichtert und verbessert. Aber die Entscheidungen trifft alleine der Mensch.“ Die roboterassistierte Operation ist die Zukunft der minimalinvasiven Chirurgie und wird die offene Chirurgie zu einem großen Teil ablösen. Diese Operationstechnik vereinbart die Vorteile der offenen und laparoskopischen Operation auf einem bisher nicht gekannten Niveau. Dabei ist auch die Entwicklung des Robotersystems noch lange nicht am Ende angekommen. Künftig sollen, ganz im Sinne der „Augmented Reality“, auch die Ergebnisse der Voruntersuchungen ins Blickfeld der Operateure eingeblendet werden können, also zum Beispiel Bilder von Computertomographie- und Kernspinuntersuchungen, um dem Operateur ein ganzheitliches Bild des Befundes zu geben. Und wenn der OP über eine ausreichend schnelle Datenautobahn verfügt, kann auch ein weit entfernter Experte per Telemedizin an kniffligen Entscheidungen beteiligt werden. Die Grenzen des

technisch Möglichen und medizinisch Sinnvollen werden so am Bundeswehrkrankenhaus Ulm stetig verschoben.

ZAHLEN, DATEN UND FAKTEN ZUM SANITÄTSDIENST DER BUNDESWEHR

PATIENTINNEN UND PATIENTEN WERDEN JÄHRLICH IN DER UNFALLCHIRURGIE IN KOBLENZ BEHANDELT

12.000

PERSONEN SIND IN DER REGEL AN EINER BLINDDARM-OPERATION BETEILIGT

6

ANTITHROMBOSESTRÜMPFE VERBRAUCHT EINE KLINIK IM SCHNITT PRO JAHR

10.000

LÄUFT EINE PFLEGEKRAFT PRO SCHICHT

12 KM

DIENSTSTELLEN DEUTSCHLANDWEIT

182

VERSCHIEDENE BERUFE IM SANITÄTSDIENST

31

ANGEHÖRIGE DES SANITÄTSDIENSTES WAREN 2015 WELTWEIT IM EINSATZ

1.500

BUNDESWEHRKRANKENHÄUSER IN DEUTSCHLAND

5

Bildquelle: Bundeswehr

Gesundheit schützen, erhalten und wiederherstellen – das ist der Auftrag des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Ob im Ausland bei Einsätzen oder im Inland in den Kasernen, bundeswehreigenen Gesundheitszentren oder Krankenhäusern, der Sanitätsdienst leistet einen wichtigen Beitrag zur Einsatzbereitschaft, Einsatzfähigkeit und Auftragserfüllung der Bundeswehr. Jedoch ist kaum bekannt, dass allein in Deutschland in fünf Kliniken der Bundeswehr hervorragende Ärztinnen und Ärzte und bestens ausgebildetes medizinisches Personal auch für die Gesundheit der zivilen Bevölkerung arbeiten und forschen.

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