So funktioniert die Stammzellspende in Deutschland

So funktioniert die Stammzellspende in Deutschland

Im Labor werden die Porblen typisiert, danach können die Merkale in einer Datei registriert werden.

Stammzellspender sind häufig die letzte Hoffnung für Patienten, die an Leukämie erkrankt sind. Damit jeder Patient – wenn notwendig -schnell Stammzellen transplantiert bekommen kann, gibt es in Deutschland ein vollständig geregeltes System, dem alle 26 Spenderdateien angehören.

Dessau 26.10.2015. Das Transplantieren von Stammzellen bei bestimmten Krankheiten, vor allem bei Leukämie, ist die letzte Heilungschance für Patienten, bei denen eine Chemotherapie nicht anschlägt. Stammzelltransplantation kann als eine spezielle Form der Organspende angesehen werden. Entsprechend legen Gesetzgeber, Verbände oder auch das Paul-Ehrlich-Institut exakt fest, wie eine Stammzellspende ablaufen muss, um Manipulationen auszuschließen, damit jeder Patient die gleiche Chance hat. Übrigens: 11.400 Menschen erkranken jährlich an Leukämie.

Weltweit sind rund 26 Millionen potenzielle Stammzellspender registriert, 6 Millionen von ihnen stammen aus Deutschland. (aktuelle Zahlen unter http://www.bmdw.org)

In Deutschland gibt es insgesamt 26 verschiedene Stammzellspender-dateien, die sich flächendeckend um die Rekrutierung von Spendern kümmern, in dem sie möglichst viele Menschen HLA-typisieren. Die Vielfalt der Stammzellspenderdateien ist nicht selbstverständlich, wie ein Blick ins Ausland zeigt: In Österreich oder der Schweiz gibt es jeweils nur eine Datei. Es scheint aber so, als sei die Vielfalt effizienter, vergleicht man den Anteil potenzieller Stammzellspender an der Gesamtbevölkerung: Stehen in Deutschland 7% zur Verfügung, sind es lediglich 0,3% in der Schweiz und 0,7% in Österreich.

Die verschiedenen Dateien gestalten ihre internen Abläufe unterschiedlich. Hier wird, wie in der freien Wirtschaft auch, individuell gearbeitet, je nach Strategie des Unternehmens. So setzen manche Dateien auf dezentrale Entnahmestellen, wie z.B. die Deutsche Stammzellspenderdatei gGmbH, um dem Spender möglichst wenig Umstände zu machen. Andere Dateien verlagern die einzelnen Prozessschritte in Tochtergesellschaften. Auch der Umfang der Typisierung scheint unterschiedlich. Das Miteinander von Datei und seinen registrierten potenziellen Stammzellspendern unterscheidet sich von Datei zu Datei sehr deutlich.

Alle Dateien sind an das ZKRD, das Zentrale Knochemarkspenderegister in Ulm angeschlossen. Sie melden alle in ihrer Datei registrierten potenziellen Spender dorthin. Das Prinzip der zentralen Spenderregistrierung und das Procedere bei der konkreten Spendersuche ist für alle Stammzellspenderdateien gleichermaßen geregelt.

Benötigt ein Patient eine Stammzellspende, setzt der behandelnde Arzt einen umfassenden Suchprozess in Gang, um möglichst schnell einen passenden Stammzellspender zu finden. Zunächst wird versucht, in der Familie des Patienten fündig zu werden, denn nach der Wahrscheinlichkeitstheorie kann man hier die größte Übereinstimmungs-wahrscheinlichkeit erwarten. Viele Dateien veranstalten auch Typisierungs-Aktionen bei Freunden, Bekannten oder beim Arbeitgeber, oftmals in groß angelegten und öffentlichkeitswirksamen Events.

Die beiliegende Übersicht verdeutlicht den systematischen Ablauf in Deutschland. Sobald ein Stammzellspender benötigt wird und innerhalb der Familie des Patienten niemand als Spender zur Verfügung steht, schaltet der behandelnde Arzt eines der sogenannte Suchzentren ein. Das sind hochkompetente Clearingstellen, die für den Arzt tätig werden, ihn bei der Spendersuche unterstützen und die Spender-Vorselektion vornehmen.

Das Suchzentrum wendet sich an das ZKRD und startet dort einen Suchlauf mit den HLA-Daten des Patienten.
Ziel ist es, passende Spender = möglichst große Übereinstimmung in den HLA-Merkmalen) aus der zentralen Datei zu filtern. In vielen Fällen können glücklicherweise mehrere geeignete Spender ermittelt werden. Die vielen Dateien, die deutschlandweit agieren, machen“s möglich.

Das Suchzentrum schlägt nun dem transplantierenden Arzt geeignete Spender vor. Die Kompetenz eines Suchzentrums liegt in der genauen Überprüfung der HLA-Merkmale und seiner unterschiedlichsten Ausprägungen. Es kümmert sich darum, dass die genetischen Merkmale zwischen Spender und Empfänger so genau wie nur irgend möglich zusammenpassen.

Entscheidet sich der Arzt für einen der vorgeschlagenen Spender, wendet sich das Suchzentrum an die Stammzellspenderdatei, aus der der Spender rekrutiert wurde. Die Datei nimmt nun Kontakt zum Spender auf und regelt die Bestätigungstypisierung und alle weiteren organisatorischen und versicherungstechnischen Details.

Sollte das ZKRD keinen passenden Spender ermitteln können, so startet es eine weltweite Suche, um möglichst rasch einen Spender aus dem Ausland zu finden.

Natürlich können sich interessierte Personen auch an eine Datei ihrer Wahl wenden und sich dort typisieren lassen. Die Dateien sorgen dann für die Entnahme einer Blut- oder Speichelprobe, um sie in einem Labor typisieren zu lassen. Die Dateien kümmern sich auch um Spendengelder und Fundraisingprojekte, denn die Kosten für Typisierungen müssen sie ausschließlich selbst tragen. Hat sich ein Spender bei einer Datei registrieren lassen, steht er also deutschland- und weltweit zur Verfügung. Eine Registrierung in einer anderen Datei ist nicht mehr erforderlich.

Weil die Wahrscheinlichkeit der Übereinstimmung in den HLA-Merkmalen so gering ist (1:600 – 1:1.000.000.000.000), ist es für die 26 Stammzell-spenderdateien so wichtig, dass sich noch mehr potenzielle Spender registrieren lassen. Dafür macht sich auch die Deutsche Stammzellspenderdatei (DSD) gGmbH stark. Mit Schulprojekten, im Social Web https://www.facebook.com/deutschestammzellspenderdatei?fref=tsim oder https://twitter.com/DSD_gGmbH oder im Internet unter
www.deutsche-stammzellspenderdatei.de geht sie innovative Wege, um junge Spender zu finden, die an Leukämie erkrankten Menschen neue Hoffnung auf Leben schenken.

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Die DSD ist die achtgrößte von insgesamt 26 Stammzell- und Knochenmarkspenderdateien in Deutschland. Mit über 100.000 registrierten Spendern leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung von Leukämie.

Jede Stammzellspenderdatei ist gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Spenderdaten (anonymisiert) dem Zentralen Knochenmarkspenderregister (ZKRD) zur Verfügung zu stellen und leistet so ihren Beitrag zur Rettung von Leben. Dennoch unterscheiden sich die unterschiedlichen Institutionen in ihren Arbeitsweisen.

Die Prioritäten der DSD liegen auf Know-how, Erreichbarkeit und Service. Ebenso selbstverständlich ist die hohe Qualität der technischen Verfahren zur genetischen Typisierung.

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