TÜV Rheinland: Stürzen im Alter vorbeugen

1. Oktober: Tag des älteren Menschen / „Teufelskreis des Sturzes“ bewusst durchbrechen / Sichere Gestaltung des Wohnraums / Auch Arbeitsplätze altersgerecht gestalten

Köln, 30. September 2013. Im eigenen Zuhause alt zu werden wünschen sich die meisten Menschen. Das Problem: Schätzungen zufolge ist nur etwa ein Prozent der Wohnungen in Deutschland altersgerecht gestaltet. In neun von zehn Seniorenhaushalten müssen Stufen überwunden werden, die Bewegungsflächen sind zu eng bemessen oder der Zugang zu Terrasse und Balkon birgt Unfallgefahren. Entsprechend häufig sind Stürze: Rund 30 Prozent der über 65-Jährigen stürzen mindestens einmal im Jahr. Franziska Pflüger, Physiotherapeutin bei TÜV Rheinland: „Neben Verletzungen und Knochenbrüchen gehört der so genannte Teufelskreis des Sturzes zu den Folgen eines solchen Ereignisses. Das heißt: Viele Betroffene haben Angst, erneut hinzufallen, und bewegen sich daher weniger. Inaktivität begünstig jedoch weitere Stürze.“ Bewegung, die den Gleichgewichtssinn und die Koordinationsfähigkeit fördert sowie die Muskulatur kräftigt, ist dagegen eine wichtige Vorbeugemaßnahme. Vereine oder Sportgruppen haben oftmals spezielle Angebote zur Sturzprophylaxe, die auch Informationen zum altersgerechten Wohnen umfassen und Raum zum Austausch bieten.

Nachtlicht erhöht die Sicherheit

Um die eigenen vier Wände seniorengerecht zu gestalten, rät die Expertin zu einer barrierefreien Wohnung. Dazu gehört es unter anderem, Stolperfallen wie Türschwellen, Unebenheiten in Bodenbelägen oder auch ausgetretene Treppenstufen zu beseitigen. Die Vorgaben für barrierefreie Wohnungen sind in der DIN 18040-2 zusammengefasst. „Bei der Umsetzung ist fachlicher Rat sinnvoll, beispielsweise durch Ingenieure oder Gesundheitsexperten von TÜV Rheinland, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben“, erläutert Pflüger. Auch Hilfsmittel wie ein Rollator bei Gangunsicherheit sowie Haltegriffe in der Dusche oder neben der Toilette erhöhen die Sicherheit im Alltag. Wichtig ist zudem eine ausreichende Beleuchtung. Gerade für den Weg zwischen Schlafzimmer und Bad empfiehlt die Expertin ein Nachtlicht. „Zudem gibt es eine druckempfindliche Platte, die das Suchen nach dem Lichtschalter überflüssig macht. Werden die Füße beim Aufstehen aus dem Bett auf die Platte gesetzt, schaltet sich das Licht ein“, so Pflüger.

Abwechslung beugt Überlastung vor

Doch nicht nur zu Hause ist Sicherheit für ältere Menschen wichtig: In Unternehmen sind immer mehr ältere Mitarbeiter tätig. Und aufgrund des demografischen Wandels wird ihr Anteil künftig ansteigen. Hier setzt das betriebliche Gesundheitsmanagement an. Teresa Sacher, Gesundheitswirtin bei TÜV Rheinland: „Sportangebote schon für jüngere Arbeitnehmer tragen dazu bei, dass Bewegung bis ins Alter ganz selbstverständlich zum Alltag gehört. Darüber hinaus müssen Führungskräfte und Kollegen für die besonderen Ansprüche älterer Mitarbeiter sensibilisiert werden.“ Dazu gehört zum Beispiel eine altersgerechte Beleuchtung des Arbeitsplatzes. Denn ältere Menschen brauchen hier eine stärkere Ausleuchtung, um optimal sehen zu können. Sacher rät dazu, die Tätigkeit älterer Arbeitnehmer abwechslungsreich zu gestalten, beispielsweise indem körperliche Arbeit und geistige Tätigkeiten abwechseln. „Das beugt einer Überlastung ebenso vor wie eine spezielle Pausenregelung. Allerdings gilt es an jedem Arbeitsplatz genau zu schauen, mit welchen Maßnahmen ältere Mitarbeiter entlastet werden können“, so die Expertin. Für Arbeitgeber zahlen sich diese Veränderungen aus, denn sie helfen, wertvolle Kompetenzen lange im Unternehmen zu halten und einem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

TÜV Rheinland ist ein weltweit führender unabhängiger Prüfdienstleister mit über 140 Jahren Tradition. Im Konzern arbeiten 17.000 Menschen an 500 Standorten in 65 Ländern. Sie erwirtschaften einen Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro. Die unabhängigen Fachleute stehen für Qualität und Sicherheit von Mensch, Umwelt und Technik in fast allen Lebensbereichen. TÜV Rheinland prüft technische Anlagen, Produkte und Dienstleistungen, begleitet Projekte und gestaltet Prozesse für Unternehmen. Die Experten trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und Branchen. Dazu verfügt TÜV Rheinland über ein globales Netz anerkannter Labore, Prüf- und Ausbildungszentren. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. www.tuv.com im Internet.

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