Verbrauch von Lipidsenkern in Baden-Württemberg am niedrigsten

Zum Tag des Cholesterins am 21. Juni

(ddp direct) Der Kampf gegen erhöhte Blutfettwerte, und dem damit verbundenen Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, wird regional mit unterschiedlichen Mitteln geführt. Während die Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) in Baden-Württemberg im letzten Jahr fast zehn Prozent weniger so genannte Lipidsenker als im Bundesschnitt verschrieben bekamen, war die Quote in Mecklenburg-Vorpommern um beinahe 28 Prozent höher. Laut aktuellem Gesundheitsreport der TK bekam jeder Versicherte durchschnittlich 8,6 Tagesdosen dieser Medikamentengruppe verschrieben. Die Arzneimittel senken zu hohe Werte von LDL-Cholesterin und Triglyceriden, die langfristig Blutgefäße verengen können. Am Häufigsten stehen sowohl bundesweit mit 48,6 Tagesdosen als auch in Baden-Württemberg mit 40,8 Tagesdosen Blutdrucksenker auf dem Rezeptblock.

Erhöhte Blutfettwerte werden zwar auch durch erbliche Anlagen begünstigt, in den meisten Fällen sind jedoch Übergewicht, Bewegungsmangel und zu fettreiche Ernährung verantwortlich. Die Lipidsenker sollen vor Herz-Kreislauf-Schäden schützen, haben aber auch Nebenwirkungen. So können etwa Muskelschmerzen, Probleme mit der Verdauung, allergische Reaktionen oder Leberschäden auftreten. „Bei einem erhöhten Blutfettspiegel ist immer eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung im Alltag die erste Maßnahme. Trotz der Nebenwirkungen gibt es allerdings eindeutige Indikationen zur Einnahme von Lipidsenkern“, erläutert Dr. Wolfgang Esters, Internist beim Ärztezentrum der TK. „Der Arzt muss immer genau abwägen, ob ein erhöhter Cholesterinspiegel wirklich behandelt werden muss und wie er behandelt werden kann. Ein wichtiges Kriterium dabei ist, ob der Betroffene noch weitere Risikofaktoren aufweist oder bereits eine Gefäßerkrankung hat.“ Nach Einschätzungen von Experten ist allerdings ein erheblicher Teil der Lipidsenker-Verordnungen unnötig.

„Wie so oft, fällt es vielen Patienten leichter regelmäßig Medikamente zu nehmen, als am eigenen Verhalten etwas zu ändern“, so Nicole Battenfeld, Ernährungswissenschaftlerin bei der TK. Bei Fettstoffwechselstörungen könnten sich gesetzlich Versicherte aber sogar auf Kassenkosten an eine qualifizierte Ernährungsberatung wenden. „Bei erhöhtem Cholesterinspiegel ist eine fettarme und ballaststoffreiche Kost empfehlenswert. Besonders tierisches Fett sollte reduziert werden“, erklärt die TK-Expertin. Zu hohe Triglyceridwerte lassen sich auch durch Verzicht auf Alkohol und Zuckerhaltiges senken. Mehr bewegen und nicht rauchen kann in beiden Fällen die Werte verbessern.

Hintergrund:
Die TK hat für ihren Gesundheitsreport die Krankenstandsdaten und Arzneimittelverordnungen der bei ihr versicherten 3,90 Millionen Erwerbspersonen analysiert. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Arbeitslosengeld-I-Empfänger.

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Nicole Battenfeld
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