Viel mehr als nur ein Behandlungsplan

Am Anfang war es nur eine 14 tägige Projektarbeit – am Ende die bewegende
Erfolgsgeschichte zweier Physiotherapeuten und ihres Patienten Karl-Heinz Hübenthal. Vom Schlaganfall getroffen, schaffte er mit Karl-Hein Costin und Stefan Bunger den Weg vom Pflegeheim wieder nach Hause.

Viel mehr als nur ein Behandlungsplan

Das Bobath-Konzept am Fallbeispiel Hübenthal

Am Anfang war es nur eine 14 tägige Projektarbeit – am Ende die bewegende Erfolgsgeschichte zweier Physiotherapeuten und ihres Patienten Karl-Heinz Hübenthal. Vom Schlaganfall getroffen, schaffte er mit Karl-Hein Costin und Stefan Bunger den Weg vom Pflegeheim wieder nach Hause. Ihre intensive Arbeit nach dem 24 Stunden Bobath-Konzept dokumentieren die beiden Therapeuten jetzt in dem Buch „Das Bobath-Konzept am Fallbeispiel Hübenthal“. Eine spannende Dokumentation eines ungewöhnlichen Projektes, die zeigt, dass das Bobath Konzept viel mehr ist als nur ein strikter Behandlungsplan.

„Herr Hübenthal war kein leichter Fall. Der behandelnde Arzt hatte nach der letzten Kontrolluntersuchung seiner Ehefrau prognostiziert, dass ihr Mann vermutlich nicht einmal mehr in der Lage sein würde, selbständig im Rollstuhl sitzen zu können“. So beschreiben die Physiotherapeuten Karl-Hein Costin und Stefan Bunger ihren Patienten zu Beginn der Therapie. Die beiden nahmen im Juli 2011 an einem Bobath- Grundkurs bei dem Schlaganfall-Experten Helmut Gruhn im Perzeptionshaus http://www.perzeptionshaus.de im hessischen Hainburg teil. In diesem Rahmen sollte eine Projektarbeit erstellt werden. Die Aufgabe: Finde gemeinsam mit einem Patienten anhand einer Anamnese und Befundaufnahme im Rahmen eines 24h-Managements ein erfüllbares Partizipationsziel und setze es um.

Nicht anhalten, sondern weitergehen

Es war reiner Zufall, dass Costin und Bunger den gleichen Patienten zugeteilt bekamen. Ein Zufall, aus dem eine langfristige Zusammenarbeit werden sollte. Sie machten sich an die Arbeit. Fünf Therapieeinheiten á 50 Minuten innerhalb von zwei Wochen standen ihnen zur Verfügung. Ihre Behandlung und die Fortschritte des Patienten dokumentierten sie mit Befunden, Behandlungsplänen und Fotos. „Am Ende der 14 Tage war Herr Hübenthal ein anderer Mensch geworden und hatte eine gute Basis zu einer schrittweisen Integration ins Alltagsleben. Was jedoch am wichtigsten war, er hatte Zuversicht bekommen“, fassen die beiden zusammen. Doch das Ende wurde zu einem neuen Anfang, denn Costin und Bunger wollten auch außerhalb des Projektes weitermachen. Der Hausarzt verordnete großzügig Heilmittel, so dass sie ihren Patienten zweimal wöchentlich weiterbehandeln konnten. Nach fünf Monaten betrat Herr Hübenthal das erste Mal gemeinsam mit seinen Therapeuten und seiner Frau wieder in sein Zuhause.

Nicht nur der Patient selbst profierte von der intensiven Zusammenarbeit. Auch Costin und Bunger machten neue Erfahrungen für sich und ihre Therapie: „Spaß ist ein Faktor, der zur Mitarbeit motiviert“, resümiert Karl-Heinz Costin. „Ich habe erfahren, was es heißt, mit diesem Konzept zu arbeiten und mich nicht nur auf meine Therapie zu konzentrieren, sondern interdisziplinär mit anderen Therapeuten und Pflegepersonal zusammenzuarbeiten“, fasst Stefan Bunger seine Erfahrungen zusammen. Das Bobath Konzept hat die beiden Therapeuten eng zusammengeschweißt. So eng, dass sie auch in Zukunft gemeinsam einen Reha-Point in Hanau gründen wollen.

Den Menschen nicht vergessen

Die Projektbeschreibung von Karl-Hein Costin und Stefan Bunger ist eine ungewöhnliche Dokumentation einer physiotherapeutischen Behandlung nach dem Bobath Konzept. Sie ist weder hoch wissenschaftlich geschrieben, noch erhebt sie Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr zeigt sie die therapeutische Arbeit in der Praxis, ganz nah am Patienten, mit allen Problemen, Hoffnungen und Wünschen. Was evaluierte Erhebungen und wissenschaftliche Arbeiten nicht schaffen, zeigen die beiden Therapeuten auf jeder Seite ihrer Dokumentation: das Bobath-Konzept ist vielmehr als nur ein Behandlungsplan. „Die Rehabilitation, der Weg zurück ins Leben bedeutet für den Schlaganfall betroffenen Menschen und seine Angehörigen eine genauso große Herausforderung wie für das gesamte medizinische Team“, erklärt der Schlaganfall-Experte Helmut Gruhn, der den Anstoß für die Veröffentlichung der Arbeit gab. Das Bobath-Konzept biete einen ganzheitlichen Ansatz, den aber erste Therapeut und Patient gemeinsam mit Leben füllen müssten.

Für alle Therapeuten, die erste Kenntnisse über das Bobath-Konzept haben, ist der Bericht eine empfehlenswerte Lektüre.

Das Buch „Das Bobath-Konzept am Fallbeispiel Hübenthal“ ist zu beziehen unter:

Helmut Gruhn
Carl-Ulrich-Straße 30
63512 Hainburg
Tel.: 06182-4749
Fax.: 06182-825683
E-Mail: info@perzeptionshaus.de
www.perzeptionshaus.de

Kosten: 10 Euro, plus Mwst

Helmut Gruhn entwickelte 2003 eine ambulante Schlaganfall – Intensiv – Rehabilitation, das Back to life-Konzept. „Wir bieten einerseits die mobile Therapie – also im häuslichen Bereich-, andererseits die ambulante Therapie, -in den Therapiezentren. Und dann arbeiten wir mit den Patienten draußen in der Welt“, so der Physiotherapeut. Ziel von „Back to life“ sei es, die Voraussetzung für einen selbständigen Alltag der Patienten zu schaffen. Bei dem Konzept stehen die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Patienten im Vordergrund. Die Therapiezeiten sind länger und erfolgen in kürzeren Abständen als bei einer normalen physiotherapeutischen Behandlung. Grundlage ist das Bobath-Konzept, ein rehabilitativer Ansatz in der Therapie von Patienten mit Schädigungen des Gehirns oder des Rückenmarks. Benannt ist es nach seinen Entwicklern Berta und Karl Bobath. Die Therapie erfolgt zu Hause. Hier fühlt sich der Patient wohl und seine individuellen Bedürfnisse können in die Therapie eingebunden werden.

Kontakt:
Das Perzeptionshaus
Helmut Gruhn
Carl-Ulrich-Straße 30
63512 Hainburg
06182 – 4749
backtolife@perzeptionshaus.de
http://www.perzeptionshaus.de/

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