Waltraud Bielefeldt: Nimm dir das Leben

Eine Frau befreit sich

Waltraud Bielefeldt: Nimm dir das Leben

Als Michael Jackson im Sommer 2009 an einer Überdosierung des Narkosemittels Propofol stirbt, gerät ein totgeschwiegens Thema für kurze Zeit ans Licht der Öffentlichkeit: Medikamentenabhängigkeit. Auch in Deutschland sorgen Ärzte dafür, dass jeder 65-jährige im Schnitt sechs verschiedene Medikamente schluckt – Tag für Tag. Waltraud Bielefeldt nimmt über 25 Jahre hinweg zahlreiche Mittel gegen ihre Ängste, fast täglichen Migränekopfschmerzen und Allergien ein. Sie hat einen Arzt, der ihr mit den Worten „Dann spritze ich ihnen mal ein schönes Wochenende“ Beruhigungsmittel verabreicht. Bis sie eines Tages erkennt: Die Spritze ist wie eine Dampfwalze, die alles an Gefühlen platt macht. Nicht nur die unangenehmen, sondern auch die der Freude und der Lust. Der Beginn einer langen Reise aus der Abhängigkeit in ein selbstbestimmtes Leben, an deren Ende die Einsicht steht: Solange wir uns betäuben, bestrafen wir uns selbst. Denn betäubt können wir nicht wahrnehmen, was uns wirklich fehlt.

„Betäubt können wir nicht wahrnehmen, was uns wirklich fehlt“

In ihrem neuen Buch „Nimm Dir das Leben. Eine Frau befreit sich“ beschreibt Bielefeldt eindrücklich, wie ein tiefgreifendes Verstehen der eigenen Lebensgeschichte dabei hilft, den Wurzeln der eigenen Sucht zu begegnen und Veränderungspotentiale zu erwecken, die dem Leben eine neue Richtung, einen tieferen Sinn geben können. Mit zwiespältigen, wenig tragfähigen Beziehungen zu den Eltern, insbesondere zum alkoholkranken Vater, aufgewachsen, im frühen Erwachsenenalter von problembesetzten Beziehungen zu ihren Partnern und berufliche Misserfolge in Mitleidenschaft gezogen, meint sie, ihre Funktionstüchtigkeit nur noch mühsam durch regelmäßigen Konsum von Tabletten aufrechterhalten zu können. Eine prekäre Ausgangslage – und doch gelingt Bielefeldt der Weg in die Freiheit.

Ihre Lebensgeschichte macht Mut, dass es Menschen ein Leben lang möglich ist, in sich die Kräfte zu finden, frühkindliche Prägungen und traumatische Verletzungen zu überwinden – denn einmal in Gang gebrachte Veränderungen können eine Eigendynamik entwickeln und sich selbst stabilisieren, so als wäre ein Schalter umgelegt und ein neues Entwicklungsprogramm auf den Weg gebracht worden. Für Bielefeldt wird das 12-Stufen-Programm der Anonymen Alkoholiker zu diesem Schalter: Mit Hilfe therapeutischer Unterstützung im Rahmen einer Transaktionsanalyse stellt sie sich den Dämonen der eigenen Innenwelt und schließt als Sechzigjährige eine Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie erfolgreich ab.

„Das Leben bringt uns immer wieder in Situationen, wo etwas in uns erinnert wird, was wir als Kind verdrängen mussten, um zu überleben. Diese nicht vergebenen Verletzungen müssen eine Erlösung erfahren, damit wir diese Schwierigkeiten in unserem Leben begreifen und ändern können“, so Bielefeldt. Der von ihr beschrittene Weg, Urvertrauen durch die Konfrontation und Überwindung alter Ängste wieder zu lernen, mag steiniger anmuten als manches Turbo-Heilsversprechen auf dem spirituellen Markt. Aber er ermöglicht eine nachhaltige Heilung: „Auch jetzt, nach fast fünfzig Jahren, bin ich dabei, mir verdeckte Gefühle wieder bewusst zu machen, darüber zu trauern und wirklich Abschied zu nehmen, ohne dass es mich krank macht.“

Denn, davon ist Bielefeldt überzeugt: Eine Krankheit wie die Sucht und die Suche der Seele sind zwei Seiten derselben Medaille. „Wenn der Arzt einmal den Asthma-, Allergie-, Schmerz-, Magen- oder Hautkranken nach dessen Kindheit fragte, würfe das sehr schnell ein Licht auf den Sinn der Symptome. Manchmal würden wenige Gespräche genügen, um im Patienten den Prozess der Selbstheilung in Gang zu bringen“.

Ihr Buch legt pointiert offen, wie viele Ärzte in unserer Gesellschaft sich als legale Dealer von diesem ursprünglichen Selbstverständnis der Medizin entfremdet haben – und dass wir es selbst in der Hand haben, dieser Manipulation zu entkommen. Indem wir lernen, unser Leiden als die Stimme unseres inneren Kindes zu erkennen. Denn das möchte ganz bestimmt nicht mit Schmerzmitteln, Antidepressiva und anderen Drogen zum Schweigen gebracht werden. „Es geht darum, dem Schmerz in diesem Kind eine Stimme zu geben, es zu begreifen, zu trösten, uns selbst eine liebevolle Mutter und ein liebevoller Vater zu werden und zu sein“, so Bielefeldt.

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