Aufklärung statt Bevormundung

Der Nachwuchs sitzt sich krank

Aufklärung statt Bevormundung

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sup.- Strafsteuern auf Gummibärchen? Rote Punkte auf Limoflaschen? Staatlich verordnete Rezepte für Fertiggerichte? Wer solche Forderungen stellt, schädigt die Gesundheit der Menschen. Vor allem übergewichtige Kinder und Jugendliche müssen für die ideologische Vorstellung, die Ernährung zu reglementieren, herhalten. Das eigentliche Übel wird dabei gezielt verschwiegen. Und das schadet den Betroffenen.

Der Autor des Buches „Schluss mit Essverboten“ (Plassen-Verlag), Detlef Brendel, fordert mehr Ehrlichkeit und eine dringend notwendige Lebensstil-Diskussion. Was wird aus einem Menschen, so Brendel, wenn dieser reichlich grün markierte Lebensmittel isst und auf dem Sofa sitzenbleibt? Er wird übergewichtig. Sein Lebensstil ist das Problem, weil die Balance zwischen Kalorienaufnahme und Verbrauch durch Aktivität aus dem Gleichgewicht ist.

Speziell bei Kindern und Jugendlichen sieht Brendel dringenden Handlungsbedarf. Notwendig ist aber nicht eine Strafsteuer für Gummibärchen, sondern die Mobilisierung der nachwachsenden Generation. Aktuelle Daten bestätigen das eigentliche Problem. Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) konsumiert die Hälfte der Viertklässler täglich bis zu zwei Stunden elektronische Medien. Über 17 Prozent sitzen sogar mehr als vier Stunden am Tag vor dem Bildschirm. Zu den häufigsten Folgen, die auch von den Lehrern bestätigt werden, gehören krankhaftes Übergewicht, Augenbeschwerden, Schlafstörungen, ein aggressives Sozialverhalten sowie sprachliche und schulische Defizite.

Die ständige Forderung nach Ernährungs-Reglementierung oder Strafsteuern auf beispielsweise zuckerhaltige Nahrungsmittel löst diese Fehlentwicklung nicht, sondern versperrt vielmehr den Blick auf die wahren Ursachen. Aus Sitzenbleibern müssen körperlich aktive Kinder werden. Nach Einschätzung des IW und des nationalen Bildungspanels beginnt das bei der notwendigen Aufklärung der Eltern über die Gefahren eines zu starken Medienkonsums.

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Redaktion Andreas Uebbing

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