Bewegungsarmut macht Kinder krank

Eltern müssen mehr sensibilisiert werden

Bewegungsarmut macht Kinder krank

Foto: Fotolia / sabine hürdler (No. 5603)

sup.- Eine gesundheitliche Zeitbombe: Im Vergleich zu früheren Generationen ist für die heutige Kindheit vor allem Bewegungsarmut charakteristisch. Weniger als die Hälfte (43 Prozent) der sechs- bis zwölfjährigen Kinder erfüllen die Minimalanforderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von zumindest 60 Minuten moderater bis intensiver körperlicher Aktivität pro Tag. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Gesundheit und Bewegung der Deutschen Sporthochschule unter Leitung von Prof. Ingo Froböse.

Ein wesentlicher Grund für den weit verbreiteten Bewegungsmangel ist das Mediennutzungsverhalten. Nach Angaben der Eltern sitzen 60 Prozent der Kinder länger als eine Stunde täglich vor dem Tablet, PC oder der Spielkonsole. Als Folgen des Defizits an körperlicher Aktivität muss laut Prof. Froböse vor allem mit einer zunehmenden Anzahl an stark übergewichtigen Kindern sowie ansteigenden Muskel- und Haltungsschwächen bei der heranwachsenden Generation gerechnet werden. Außerdem ist von Einbußen der Konzentrationsfähigkeit und vermehrten Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern auszugehen. Prof. Froböse fordert deshalb, je jünger das Kind ist, desto mehr sind auch die Eltern in der Pflicht, sowohl Möglichkeiten als auch Anreize zur Bewegung ihrer Sprösslinge zu schaffen. „Am besten gehen Eltern gleich mit gutem Beispiel voran und werden gemeinsam mit ihren Kids aktiv. Das erhöht den Spaßfaktor beim Kind und verschönert das Familienleben.“

Generell müssen Eltern mehr dafür sensibilisiert werden, dass ein bewegungsfreudiger Lebensstil die tragende Säule für eine gesunde Entwicklung ihres Nachwuchses bildet. Während jedoch die Bedeutung einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung in der Öffentlichkeit kontinuierlich thematisiert wird, kommt der Stellenwert von körperlicher Aktivität hierbei oft noch viel zu kurz. Dies gilt insbesondere auch im Hinblick auf die zunehmende Übergewichtsproblematik bei Kindern. Dabei kann sich jeder selbst schlicht die Frage beantworten: Kennen Sie ein bewegungsaktives Kind, das zu dick ist? Zu fast 100 Prozent dürfte die Reaktion negativ ausfallen. Anregungen und Tipps von Experten, wie Eltern ihre Kinder in Schwung bringen können, gibt z. B. das gleichnamige Ratgeber-Portal www.komm-in-schwung.de.

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Redaktion Ilona Kruchen

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