Hepatitis – Leber aus dem Lot

Vorsichtsmaßnahmen auf Reisen schützen vor Infektionen

Hepatitis - Leber aus dem Lot

Auch Reisen in den Mittelmeerraum bergen die Gefahr, an Hepatitis A zu erkranken. (Bildquelle: ABDA)

Mainz – Bei Fernreisen in den asiatischen Raum oder auch rund um das Mittelmeer kann es zu Erkrankungen mit Hepatitis A kommen. Unter Hepatitis versteht man generell eine Entzündung der Leber. Charakteristisch ist die auffällige Gelbfärbung im Auge und auf der Haut. Dazu kommt es, weil die Leber zur Verdauung Gallenfarbstoffe produziert, die wegen der Erkrankung nicht mehr abgebaut werden können. Mit einfachen Tipps auf Reisen lässt sich das Risiko einschränken, an einer Hepatitis A zu erkranken.

Sehr häufig wird eine Hepatitis A durch den Verzehr von Muscheln, Austern oder rohem Fisch ausgelöst. Doch auch Eiswürfel oder Speiseeis, Obst und Salate können gefährlich sein, erklärt Andreas Hott, Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz – LAV: „Hepatitis A wird durch einen Virus ausgelöst, der im Wasser ist. Muscheln oder Fische filtern das Virus aus dem Wasser und tragen ihn dann in sich. Bei Obst, Salat und Eis ist es so, dass mit Fäkalien verunreinigtes Wasser mit den Lebensmitteln in Kontakt kommt und die Erkrankung so auslösen kann. Viele Menschen wissen nicht, dass das nicht nur in Asien oder anderen Fernzielen wie Südamerika passiert, sondern auch im Mittelmeerraum relativ häufig anzutreffen ist.“ Die Erkrankung verlaufe bei Kleinkindern symptomlos, so Apotheker Hott weiter: „Im Süden hatte fast jeder schon als Kind mit dem entsprechenden Virus Kontakt und ist dadurch quasi lebenslang immun. Es sind eher die über 40jährigen Nordeuropäer, die von schlimmen Symptomen betroffen sind.“

Eine Hepatitis A ist heimtückisch, weil die ersten Wochen symptomlos verlaufen. Häufig kommt es erst danach zu einer grippeähnlichen Vorstufe mit Fieber, Übelkeit und Bauchschmerzen, die oft nicht erkannt wird. Erst, wenn die typische Gelbfärbung der Haut und im Auge auftritt, werden Betroffene aufmerksam. Andreas Hott: „Das Gute ist, dass Hepatitis A wieder spontan völlig ausheilt. Wichtiger als eine Behandlung der Symptome wie beispielsweise Bauchschmerzen ist in dieser Zeit der Schutz der Umgebung durch strikte Händehygiene. Während der Erkrankung und in der Rekonvaleszenz-Zeit müssen die Betroffenen auf Alkohol strikt verzichten.“ Wer verreist, tut gut daran sich gegen die Hepatitis A impfen zu lassen. Die Deutsche Leberstiftung hat erst in diesen Tagen gewarnt, dass die Hepatitis A zu einer verbreiteten Reisekrankheit geworden ist. Über die Hälfte aller Erkrankungen in Deutschland wurde auf Reisen erworben worden. Solch eine Impfung ist bis kurz vor Reiseantritt möglich. Manche Krankenkassen bezahlen die Schutzimpfung. Eine zweimalige Impfung sorgt für einen oft lebenslangen Schutz.

Besonders empfohlen wird die gleichzeitige Impfung gegen Hepatitis B, so Hott: „Das ist quasi die böse Schwester der Hepatitis A. Sie verläuft chronisch und wird häufig durch ungeschützten Sex, aber auch bei Tätowierungen oder Piercings in nicht sterilen Verhältnissen übertragen. Diese Form der Hepatitis lässt sich zwar behandeln, kann aber bis zur Leberzirrhose führen.“

Bildquelle: ABDA

Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz e. V. – LAV vertritt die Interessen der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker in Rheinland-Pfalz. Er ist Vertragspartner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab. Von den gut 1.000 Apothekenleitern sind rund 95 Prozent freiwillige Mitglieder im Verband.

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