Nicht immer gleich unters Messer

Ein Bandscheibenvorfall tut richtig weh. Trotzdem sind viele OPs unnötig.

(ddp direct) Wenn der Rücken schlagartig stark schmerzt, kann dies ein Anzeichen für einen Diskusprolaps sein so die medizinische Fachbezeichnung für einen Bandscheibenvorfall. Meist passiert er im unteren Lendenwirbelsäulenbereich, seltener an der Halswirbelsäule oder der Brustwirbelsäule und trifft typischerweise Männer und Frauen zwischen Mitte 30 und Mitte 50.

Bandscheiben sind faserknorplige Verbindungen zwischen Wirbeln. Wenn sie altern und ungünstig belastet werden, kann sich das Bandscheibengewebe vorwölben bzw. austreten. Dann werden Spinalnervenwurzeln oder das Rückenmark zusammengedrückt. An Arbeiten ist dann erst einmal nicht mehr zu denken. In schlimmen Fällen kann der Bandscheibenvorfall zu Lähmungen der Beine oder Füße führen. Auch Inkontinenz und Probleme beim Stuhlgang sind möglich. Aber der größte Teil der Bandscheibenvorfälle muss eigentlich nicht operiert werden, sagt Dr. Ralf Hempelmann, Leitender Arzt für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie an der renommierten ENDO-Klinik in Hamburg. Zu viele Menschen kommen zu schnell unters Messer. Oftmals würden Physiotherapie und aktive Krankengymnastik ausreichen.

Nach Ansicht des Experten muss ein Bandscheibenvorfall nur dann operiert werden, wenn beim Patienten Lähmungserscheinungen auftreten, wenn die Blase nicht mehr richtig entleert wird, wenn extreme ausstrahlende Schmerzen vorliegen oder wenn die Schmerzen trotz Therapie auch nach mehreren Wochen bleiben. Das Ärzteteam der ENDO-Klinik operiert neben anderen Wirbelsäulenerkrankungen rund 450 Bandscheibenvorfälle pro Jahr.

Die offene mikrochirurgische Operation unter Zuhilfenahme eines Mikroskops gilt als Standard. Hierbei wird der Weg zwischen zwei Wirbelbögen zum Wirbelkanal eröffnet, dann werden der Bandscheibenvorfall entfernt und die Nervenwurzel von dem Druck befreit. Eine Eröffnung der Bandscheibe (Nukleotomie) ist in vielen Fällen nicht erforderlich. Weitere effektive Zugangsmöglichkeiten sind die sogenannte perkutane minimal-invasive Operation, in der statt eines Wundsperrers ein Arbeitsröhrchen (Trokar) verwandt wird, und die endoskopische Bandscheibenoperation. Eine eindeutige Überlegenheit ist bisher für keine der genannten Methoden bewiesen. Hier kommt es vielmehr darauf an, wie gut jeder einzelne Operateur die von ihm bevorzugte Methode beherrscht, so Dr. Hempelmann. Bei sorgfältigem Vorgehen ist die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen gering. Bei deutlich unter einem Prozent der Patienten kommt es zu tiefen Wundinfektionen, Nervenwurzelschädigungen oder Nachblutungen.

Etwa vier bis acht Wochen nach der OP kann man normalerweise wieder arbeiten gehen zumindest bei Berufen, die körperlich nicht stark belasten. Gleichwohl rät Dr. Hempelmann zu viel Bewegung, sowohl um Bandscheibenvorfälle auszukurieren, als auch um ihnen vorzubeugen: Die Wirbelsäule will bewegt werden. Langes Sitzen und Stehen bekommt ihr nicht. Zügiges Spazieren, Joggen und Schwimmen seien hingegen ideal.

Weitere Informationen für Patienten unter www.endo.de oder telefonisch unter 040-3197-1237

Shortlink zu dieser Pressemitteilung:
http://shortpr.com/nm9sfu

Permanentlink zu dieser Pressemitteilung:
http://themenportal.de/gesundheit/nicht-immer-gleich-unters-messer-62431

ENDO-Klinik Hamburg
Aguedita Afemann
Holstenstraße 2
22767
Hamburg
aguedita.afemann@damp.de
040-555519831
http://endo.de