Steckbrief Haushaltszucker

Wissenswertes auf einen Blick

Steckbrief Haushaltszucker

Grafik: Supress

sup.- Früher galten Zucker und gezuckerte Lebensmittel einfach nur als süß und wohlschmeckend. Heute ist der Genuss von Zucker verpönt und scheint nur noch etwas für willensschwache Menschen zu sein. Kaum ein Nahrungsmittel hat einen so fatalen Imagewandel erlitten wie der wertvolle, köstliche Zucker, der ursprünglich als „Weißes Gold“ bezeichnet wurde. Doch wer oder was steckt hinter diesem Wandel?

Fakten anstelle von Vorurteilen: Haushaltszucker wird vor allem aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr hergestellt. Er setzt sich zu gleichen Teilen aus Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose) zusammen. Zucker gehört zur Gruppe der Kohlenhydrate, die für die lebensnotwendige Energieversorgung der Körper- und Nervenzellen gebraucht werden. Kohlenhydrate haben mit einer Energiedichte von vier Kalorien pro Gramm deutlich weniger Kalorien je Gewichtseinheit als z. B. Fett (9 kcal). Der Pro-Kopf-Absatz von Zucker liegt in Deutschland seit über 40 Jahren nahezu unverändert bei jährlich 35 Kilo. Damit befindet sich der Zuckerkonsum im Rahmen der Zufuhrempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) von maximal zehn Prozent der Gesamtenergiezufuhr pro Tag.

Auch wenn es immer wieder behauptet wird: Nicht nur die genannten statistischen Zahlen legen nahe, dass der Zuckerkonsum wohl kaum für die zunehmende Übergewichtsproblematik verantwortlich sein kann. Wissenschaftliche Studien bestätigen ebenfalls, dass ein normaler Zuckerkonsum, eingebunden in eine insgesamt ausgewogene Ernährungsweise, nicht zu einer Erhöhung des Risikos für Übergewicht führt. Ebenso wenig stimmt es, dass Zucker Suchtpotenzial hat. Zwar haben Menschen eine angeborene Vorliebe für Süßes und deshalb meist ein Leben lang ein natürliches Verlangen nach Zucker und gezuckerten Nahrungsmitteln. Mit Sucht hat dieses Bedürfnis jedoch nichts zu tun. Es ist viel eher mit unserem Wunsch nach Sonne vergleichbar. Beiden ist übrigens gemeinsam, dass sie die Bildung des Nervenbotenstoffs Serotonin anregen, wodurch unser Lebensgefühl positiv beeinflusst wird.

Diese Fakten machen die seit Jahren anhaltende Verteufelung von Zucker durch selbsternannte Ernährungspäpste eher unverständlich. Aufklärung über das Anti-Zucker-Komplott bietet jetzt das Buch des Wirtschaftspublizisten Detlef Brendel und des Ernährungswissenschaftlers Sven-David Müller „Die Zucker-Lüge“ (Ludwig-Verlag, ISBN 978-3-453-28075-5, 16,99 Euro). Die Autoren stellen den aktuellen Forschungsstand vor und hinterfragen weit verbreitete Vorurteile, Legenden und Fehlinformationen.

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