Wie Yoga der Gesundheit nützt (Teil 2) von Hans Deutzmann

In diesem Beitrag beschreibt Hans Deutzmann, Leiter der TRIPADA AKADEMIE für Gesundheit und Yoga in Wuppertal, die positiven Auswirkungen des Yoga auf die Gesundheit. Hans Deutzmann leitet die Yogalehrerausbildung auf klassischer Grundlage und angepasst an die Bedürfnisse der Gesundheitsförderung.Der Beitrag besteht aus mehreren lose aufeinanderfolgenden Artikeln.
Wie Yoga der Gesundheit nützt (Teil 2)  von Hans Deutzmann

Wortbedeutung von Asanas

Von der Sanskrit – Wortabstammung her bedeutet Asana soviel wie Sitzhaltung, aber auch der Sitzplatz und das Sitzen selbst werden bezeichnet.Sitzhaltungen dienen der Meditation.Im weiteren Sinne kann man auch das „Einnehmen einer Haltung“ darunter verstehen, wobei hier der doppelte Aspekt von innerer und äusserer Haltung schon zum Tragen kommt. Neben einer Vielzahl von sitzenden Positionen kennt man die körperpflegenden oder trainierenden Asanas. Sie dienen dazu, den Körper auf das Sitzen und die Meditation vorzubereiten. Nach der Überlieferung gibt es hiervon so viele, wie es Menschen gibt. Dies deutet die Anpassung der Übungen an die individuellen Bedürfnisse an. Zu den trainierenden Asanas kommen die Asanas, die der Entspannung dienen, insbesondere in der Rückenlage. Zur Ausführung der trainierenden Asanas gilt das Prinzip „sthirasukaasanam“.

Die Qualität der Ausführung

Die Qualitäten der Ausführung sind „stabil“ und „angenehm“. Hierzu sind Erläuterungen erforderlich. Alle Asanas werden in einer langsamen, gleichmäßigen Bewegung eingenommen. Das Wesentliche ist dann das ruhige Verharren in der Haltung für eine angenehme Zeit. Es erfolgt in der Haltephase eine statische Dehnung. Diese Dehnung darf nur mild sein, weil der Muskel sonst mit einer starken Kontraktion reflektorisch reagiert und das Dehnen erschwert. Würde Gewalt angewendet, wären Verletzungen die Folge. Leichtes Dehnen führt nach einiger Zeit zu einer Aufgabe des Kontraktionsreflexes. Man sinkt dann weiter in die Dehnung hinein. Die milde Form und die Dauer sowie die begleitende innere Entspannung sind deshalb die entscheidenden Merkmale. Dann wird die Haltung in einer langsamen, gleichmäßigen Bewegung wieder verlassen.

Der statische Aspekt ist entscheidend

Die Dauer des Verweilens in der Haltung kann im Laufe der Zeit verlängert werden. Die statische Dehnung für eine gewisse Zeit ist der zentrale Aspekt. In die Dehnung wird entspannt, die Anstrengung wird auf ein Minimum reduziert und verschwindet schließlich ganz. Hinzu kommt in vielen Asanas die statische Anspannung von Teilen der Muskulatur (isometrisches Training), die immer durch eine komplementäre differentielle Entspannung ergänzt wird. Man strengt nur an, was man benötigt- alles andere wird entspannt. Auch hier sind die Dauer und das statische Element entscheidend. Das lange Halten kräftigt die aktiven Muskelgruppen besonders unter dem Aspekt der Ausdauerfähigkeit. Je länger die Anspannung anhält, desto anstrengender wird die Übung. Man verlässt die Haltung, wenn die subjektive Grenze erreicht ist und wenn der Atem nicht mehr fliesst.

Dehnung, Kraft und Entspannung in verschiedenen Anteilen

Dehnung und Kraftanforderungen sowie Entspannung sind in unterschiedlichen Anteilen in jedem Asana enthalten. Ruckartige Bewegungen werden vermieden, ebenso jede dynamische Kraftentfaltung. Die Atmung soll die ganze Zeit über entspannt und ruhig bleiben. Der Geist, die Aufmerksamkeit sind auf die Körperempfindungen und den Atemfluss gerichtet. Es wird versucht, durch Konzentration eine maximale Relaxation der nicht unmittelbar für die Aktion benötigten Muskeln zu erreichen. Es soll keine Überforderung geben; die Art der Ausführung garantiert Kontrolle und Sicherheit. Als Indikator für die richtige Ausführung wird angesehen, das der Atem ruhig und gleichmäßig fließt.

Individuelle Unterschiede werden berücksichtigt

Bei der Auswahl der Übungen müssen die individuellen Voraussetzungen berücksichtigt werden, wozu etwa das Alter, das Geschlecht und besonders die körperliche Verfassung gehören. Der oder die Übende soll sich in dem Muster der Haltung angenehm fühlen. Es wird mit leichten Übungen begonnen, die je nach Möglichkeiten und Übungshäufigkeit gesteigert werden können. Zu Beginn der Praxis wird eine Haltung nur ein Minimum an Zeit gehalten; mit der regelmäßigen Praxis wird die Dauer langsam verlängert. Viele Yogahaltungen sind für westliche Schüler zunächst nicht ausführbar. Es müssen deshalb Variationen und hinführende Übungen angeboten werden, die den Möglichkeiten individuell angepasst sind. Es entspricht nicht den Yogaprinzipien, den Schülern Übungen anzubieten, die sie überfordern und die sie nicht korrekt einnehmen können.

Schrittweise vom Leichten zum Schweren

Es wird vielmehr das Prinzip des schrittweisen Fortschreitens angewendet, das von einfachen zu komplexen Übungen führt. Der moderne Yoga kennt unendlich viele Variationen der Asanas gemäß unterschiedlichen Schulen und Lehrmeinungen. Es gibt eine gewisse Variationsbreite im Übungsstil.

Fließender Atem, liebevolle und achtsame Haltung

Immer bleibt aber ein liebevoller, geduldiger und einfühlsamer Umgang mit dem eigenen Körper und die Wahrung meditativer Aufmerksamkeit auf den Leib und den Atem entscheidend. Wo immer beim Ausführen einer Übung Schmerz oder Unannehmlichkeit entsteht, ist die Praxis zu beenden. Diese grundlegende Bestimmung erklärt auch die traditionelle Auffassung, das es so viele Asanas wie Menschen gibt: jeder muss die für ihn passenden Übungen finden und für die Bedürfnisse seiner momentanen Verfassung variieren. Die wichtigsten traditionellen Haltungen sind dabei natürlich als Orientierungsrahmen zu sehen; die Modifikationen dienen dazu, dem individuellen Körperbau und Möglichkeiten, aber auch dem soziokulturellen Kontext gerecht zu werden.

Nur leichte Anstrengung ohne Erschöpfung

Generell sind Asanas nur leicht anstrengend und führen niemals zur Erschöpfung. Die Anstrengung wird durch die differentielle Entspannung und die Endentspannung wieder aufgehoben. Zudem sind Asanas statisch und nicht dynamisch. Übungsweisen, die den dynamischen Aspekt alleine betonen, entsprechen nicht dieser Definition und entfalten nicht die typischen Wirkungen von Asanas. Überfordernde und leistungsbasierte Angebote sind dem Sport, aber nicht dem Yoga zuzuordnen. Sie führen nicht nur zu einer ständigen Frustration (ich schaffe das nicht) und sind deshalb kontraproduktiv, sondern dienen häufig auch mehr dem Profilierungsdrang des Lehrers. Anwendung von Gewalt widerspricht den Yogaprinzipien ebenso wie Erschöpfung.

Selbsterkenntnis und meditative Kontemplation

Die langsame Ausführung gewährleistet die differenzierte Selbstwahrnehmung, die differentielle Entspannung, das Loslassen des Atems und das Einstimmen des Bewusstseins in den einen Erfahrungsakt im Augenblick. Bewusstsein, Atem, und Körper verschmelzen zu einer Einheit, so dass das die Praxis der Asanas einen meditativ – komplentativen Charakter annimmt und das Ziel von Yoga – Einheit -erfahrbar wird. Den hier dargestellten Prinzipien widersprechen viele populäre Berichte von Yogaklassen, bei denen Teilnehmer erschöpft und zitternd aus der Stunde kommen.
Auch wenn manche Menschen es lieben, sich körperlich zu verausgaben, muss gesagt werden, das dies nicht den Zielen und Intentionen des Yoga entspricht.

Nähere Informationen finden Sie hierzu auch im Buch des Autors „Yoga als Gesundheitsförderung“, BoD Verlag 2002 und unter http://www.tripada.de
TRIPADA bietet in eigenen schönen Seminarräumen auf 460 qm im Zentrum von Wuppertel ausschliesslich qualitätsgesicherte Kurse zu den Themen:
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Unsere Ausbildungsangebote können über Bildungsscheck und Bildungsgutschein gefördert werden. TRIPADA steht für Qualität im Yoga und in der Gesundheitsförderung – sowohl im Kursbetrieb als auch in der Aus- und Weiterbildung.
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